estung, fliegende  »Am nächsten Morgen kam eine Patrouille herauf, die nach dem Flugzeugwrack suchen sollte, aber ich behauptete, die Maschine sei über den Berg geflogen und müsse im nächsten Tal heruntergekommen sein. Die Soldaten hatten keine Lust mehr, der Flieger war ihnen gleichgültig. Sie ruhten sich bis gegen Mittag unter den Bäumen aus, dann verschwanden sie wieder. Es waren die letzten Kriegstage ... Tags drauf landeten die Alliierten bei Sciacca. Nach einer Woche kamen die Amerikaner in den Ort, aber hier heraufkam nie jemand. Später ließ ich von den Bauern eine Mauer um das Flugzeug bauen, damit niemand es sehen konnte. Es liegt genauso da wie in dem Moment, als es hier niederging, um zu zerschellen. Ich wollte nicht, daß man auch nur ein Bruchstück wegholte oder es wagte, die Leichen zu berühren ... Kommen Sie, geben Sie mir Ihre Hand!«

Er führte sie bis zu der Stelle, wo der riesige Rumpf in zwei Teile gebrochen war, half ihr vorsichtig, durch den Spalt ins Innere des Flugzeugs zu gelangen, und zeigte ihr die Pilotenkabine. Elena klammerte sich an den Arm des Alten und starrte gebückt auf die menschlichen Überreste. Der Aufprall hatte die Männer nach vorne geschleudert, so daß sie auf einem Haufen lagen, in dem man nur mit Mühe einzelne Gliedmaßen erkennen konnte. Die Verwesung der Körper und der Kleidung, Wind und Wetter, Ungeziefer und eine Staubschicht ließen die Leichen aussehen wie ein Wurzelgeflecht, aus dem Gräser wuchsen. Nur zwei Schädel und ein paar Knochen ragten heraus. Einer der Schädel trug noch die lederne Pilotenhaube, und die Augenschlitze der Haube erweckten den Eindruck, daß die Augen über dem schwarzen Loch, das einmal die Nase gewesen war, noch lebendig wären.  - Giuseppe Fava, Ehrenwerte Leute. Zürich 2003 (zuerst 1975)

 

lugzeug Festung

 

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