estsitzen  Er hatte zu lange gesucht, und das soll man nicht! Der Schmetterling blieb ein Hagestolz, wie man es nennt.

Es war im Spätherbst, Regen und trübes Wetter. Der Wind blies kalt über den Rücken der alten Weiden, so daß es in ihnen knackte. Es war nicht gut, draußen in Sommerkleidern umherzufliegen, dabei würde einem die Liebe vergehen, wie man sagt. Aber der Schmetterling flog auch nicht mehr draußen umher, er war zufälligerweise unter Dach und Fach geraten, wo Feuer im Ofen war; ja, ganz sommerwarm war es, dort konnte er schon leben. »Aber leben ist nicht genug!« sagte er. »Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man haben!«

Und er flog gegen die Fensterscheibe, wurde gesehen, bewundert und auf einer Nadel in den Raritätenkasten gesetzt; mehr konnte man nicht für ihn tun.

»Nun sitze ich auch auf einem Stengel wie die Blumen!« sagte der Schmetterling, »sehr angenehm ist das freilich nicht! Es ist wohl so wie das Verheiratetsein - man sitzt fest!« Und damit tröstete er sich dann.

»Das ist ein schlechter Trost!« sagten die Topfblumen im Zimmer.  - (and)

 

Sitzen Steckenbleiben

 

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