erienparadies
Das Tal bei den Schieferfelsen hinter der Stadt wurde nun doch in ein Ferienparadies
verwandelt. Zwei mechanische Kaninchen, deren Augen blinken, fahren im Viertelstundentakt
über die Brücke, die zum Vergnügen der Zuschauer durch einen Mechanismus dazu
gebracht wird, in der Mitte auseinanderzubrechen, sodass die Tiere nach unten
stürzen, wo sie sich in einem Feuerwerk auflösen. Es gibt eine Figur des Fabrikanten,
an einem Baum hängend. Geht man unter ihr hindurch und durchbricht eine Lichtschranke,
bekommt sie eine Erektion und fängt an, mit einer riesigen Distel aus Schaumstoff
in der Hand zu drohen. Akrobaten segeln schwerelos durch die nach Zuckerwatte,
Brausepulver und Popcorn duftende Luft. In einem Zelt kann man durch ein Vergrößerungsglas
zusehen, wie die beiden winzigen Schafe aus der Streichholzschachtel miteinander
kämpfen. Eine Schautafel erläutert, dass die Schachtel einen doppelten Boden
besitzt, der sich je nach Neigung zuerst links oder rechts öffnen lässt und
mit dem der Fabrikant den scheinbaren Sieger des Kampfes bestimmen konnte. Es
ist mirpeinlich, das alles erst jetzt zu erfahren, und dazu noch so. Unsere
Küche ist ebenfalls nachgebaut. Der geölte Holztisch, die immer schlagende Tür
mit dem Ausblick nach draußen auf die gefrorenen Lehmspuren und den Hügel in
der Ferne. In die Ecke da hinten auf den kleinen Hocker gequetscht, das soll
wohl ich sein. Das aufgemalte Grinsen wirkt komisch, weil mein Ebenbild, einen
Knebel im Mund hat. Wenigstens die Schnüre will ich ihm von den Handgelenken
losen, doch die Sicherheitsbeamten kappen die Stromversorgung, und ich muss
mit den anderen Besuchern in Zweierreihen nach draußen. - (raf)
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