astitokalon Das Mittelalter schrieb dem Heiligen Geist die Abfassung zweier Bücher zu. Das erste war, wie man weiß, die Bibel; das zweite war das Universum, dessen Geschöpfe moralische Lehren in sich bargen. Um dies zu erklären, wurden die Physiologi oder Bestiaria verfaßt. Einem angelsächsischen Bestiarium entnehmen wir in dieser Zusammenfassung den folgenden Text:

»In diesem Gesang will ich auch von dem mächtigen Walfisch sprechen. Er ist eine Fährnis allen, die zu Schiff reisen. Diesen Schwimmer auf den Strömen des Ozeans nennt man Fastitokalon. Seine Form ist die eines rauhen Steins, und er ist bedeckt mit Sand; die Seeleute, die ihn sehen, halten ihn für eine Insel. Sie vertäuen ihre hochbordigen Schiffe an dem trügerischen Lande und verlassen sie ohne Furcht vor etwelcher Gefahr. Sie schlagen ein Lager auf, entzünden ein Feuer und schlafen erschöpft ein. Alsbald taucht der Trüger im Ozean unter; er sucht die Tiefe auf und läßt das Schiff und die Männer in der Halle des Todes ertrinken. Auch pflegt er aus seinem Mund einen süßen Duft auszuatmen, der die anderen Fische des Meeres anzieht. Diese dringen ein in seinen Schlund, der sich schließt und sie verschlingt. In gleicher Weise reißt uns der Teufel in die Hölle

Die gleiche Geschichte findet sich in Tausendundeiner Nacht, in der Legende des heiligen Brendan und in Paradise Lost, in dem uns ein Wal gezeigt wird, schlafend, »auf norwegischem Schaum«. - (bo)

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