astenzeit Während der Fastenzeit ist die Zahl der Morde, wurde mir berichtet, höher als in jeder anderen Jahreszeit. Ein Mann unter dem Einfluß einer Bohnendiät (denn sie sind das Hauptgericht der Griechen während ihres Fastens) wird in der rechten Stimmung sein, den Schrein seines Heiligen zu bereichern und seinem Nachbarn ein Messer in den Leib zu stoßen. - A. W. Kinglake, Eothen, nach (chatw)

Fastenzeit (2)  »Gabt ihr wohl acht«, sprach Epistemon, »wie dieser schlechte Lotterbub und Brummpfaff uns den März als Monat der Unzucht pries?« - »Ei wohl«, antwort Pantagruel, »und gleichwohl fällt er stets in die Fasten, die doch zu Kreuzigung des Fleisches, Ertötung aller Sinnen-Lust und Venus-Furien eingesetzt ist.« - »Nun könnt ihr schließen«, sprach Episternon, »wie schlau der Papst muß gewesen sein, ders eingesetzt hat, wenn uns hier dies faule Kobenschwein von Brummer frei gesteht, daß es sich nie im Sündenschlamm der Hurerei so munter wie zur Fastenzeit herumgewälzt hab: auch nach dem offenbaren Zeugnis aller geschickten, erfahrnen Ärzt', die uns versichern, daß das ganze Jahr lang keine zur Üppigkeit mehr reizende Speisen gegessen werden, als um die Zeit: Nuß, Hering, Erbsen, Bohnen, Faseln, Kichern, Zwiebeln, Anchoven, Austern, Mariniertes, Salaten aller Art aus lauter venerischen Kräutern bereitet, als: Rauken, Kress', Dragun, Nasturtium,Horn-Mohn, Rapunzeln, 'Wassereppich, Hopfen, Feigen, Rosinen, Reis.« -»Wie aber solltet ihr euch erst wundern«, sprach Pantagruel, »wenn gar jener werte Papst und erste Stifter unsrer allerheiligsten Fasten, wohl wissend, daß dies just die Zeit ist, da die natürliche Lebenswärm aus dem Centro des Leibes tritt, wo sie der Frost gefangen hielt und sich auf die Peripherie der Glieder, wie der Saft, der in die Bäume geht, verbreiten will: wenn er, dies wissend, gar die Speisen, die ihr hier nennt, verordnet hatt, um die Vermehrung der Menschenrass' dadurch zu fördern? Was mich drauf bringt, ist: daß im Kirchenbuch zu Touars die Zahl der im October und November geborenen Kinder größer als der zehn andern Monat des Jahrs ist, die mithin, wenn man rückwärts zählt, all in der Fasten gemacht, erzeugt und empfangen sind.« - »Ich«, sprach der Bruder Jahn von Klopfleisch, »hör euern Reden fröblig zu, und ist mir immer ein groß Vergnügen: allein der Pfarrer von Jambert schob dies häufigere Schwangerwerden der Weiber nicht auf die Fastenspeisen, sondern mehr auf die kleinen hökrigen Bettelmönch, auf die bekleckten und bedreckten Predigerlein, Seclsorgerlein und Stiefelpfäfflein. Die verdammten um die Zeit ihres Regiments die buhlerischen Ehemänner bis in den tiefsten Höllenpfuhl, drei Lachtern unter Luzifers Krallen. Da dann die Männer aus Angst vor ihnen nicht mehr die Zofen bürsteten, und wieder zu ihren Weibern kämen. Dixi.« - (rab)
 
Jahreszeiten Fasten
Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe
Verwandte Begriffe
Synonyme