Farnwald  Farne wuchsen hier, groß wie Bäume. Er betrat einen lebenden jurassischen Wald: Farne, wohin er sah. Mit vorsichtigen Schritten gelangte er tiefer. Die Luft um ihn wurde kälter. Der Boden der Schlucht war feucht und verschluckte jedes Geräusch; direkt unter Harris' Füßen war er fast naß.

Er erreichte ebenes Land. Es war dunkel in diesem Dickicht aus Farnen; nichts rührte sich, alles war still. Harris stieß auf einen natürlichen Pfad, ein altes Bachbett, rauh und steinig, aber leicht zu verfolgen. Die Luft war schwül und drückend. Jenseits der Farne konnte er die nächste Hügeiwand erkennen, ein grünes, ansteigendes Feld.
Ein Stück weiter vorn lag etwas Graues. Steine, Felsblöcke türmten sich hie und da auf. Der Bach führte direkt dorthin. Anscheinend war das eine Art Teich gewesen, aus dem sich der Bach einmal gespeist hatte. Vorsichtig tastend erklomm Harris den ersten Felsblock. Oben machte er wieder Rast.

Bisher hatte er noch kein Glück gehabt. Noch war er keinem Eingeborenen begegnet. Durch sie würde er die mysteriösen Pfeifer finden, die die Männer fortlockten -wenn diese Pfeifer denn wirklich existierten. Falls er die Eingeborenen aufstöbern und mit ihnen sprechen konnte, würde er vielleicht auch etwas herausfinden. Doch bislang hatte er keinen Erfolg gehabt. Er schaute sich um. Der Wald war sehr still. Eine sachte Brise strich durch den Farn und ließ ihn rascheln, doch das war alles. Wo waren die Eingeborenen? Wahrscheinlich hatten sie irgendeine Art Siedlung: Hütten, eine Lichtung. Der Astcroid war klein, bis Einbruch der Dunkelheit müßte es ihm möglich sein, sie zu finden. - Philip K. Dick, Pfeifer im Wald. In: P. K. D., Und jenseits - das Wobb. Zürich 1998

Wald


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