allgeräusch Plötzlich schienen vor ihm die Wände auseinanderzufallen, und der Gestank und das Geheul wurden stärker. Willett sah, daß er in einem riesigen offenen Raum angelangt war, von so gewaltigen Ausmaßen, daß das Licht seiner Taschenlampe ihn nicht zu erhellen vermochte, und im Weitergehen traf er hin und wieder auf massive Säulen, die das Deckengewölbe trugen.
Nach einer Weile erreichte er einen Kreis von Säulen, die wie die Monolithen
von Stonehenge angeordnet waren, mit einem großen, aus Stein gehauenen Altar
auf einem Sockel mit drei Stufen im Mittelpunkt; die gemeißelten Reliefs auf
diesem Altar waren so sonderbar, daß er nähertrat, um sie im Schein der Taschenlampe
zu studieren. Doch als er sah, was sie darstellten, prallte er schaudernd zurück
und nahm sich nicht mehr die Zeit, die dunklen Flecken zu untersuchen, die die
Altarplatte verunzierten und sich an mehreren Stellen in dünnen Linien die Seiten
hinab ausgebreitet hatten. Statt dessen suchte er den Weg bis zur jenseitigen
Wand und folgte ihrem gigantischen Rund, das durchbrochen war von gelegentlichen
schwarzen Türöffnungen und Myriaden flacher Zellen mit Eisengittern und Hand-
und Fußschellen an Ketten, die an den Steinen der konkav gemauerten Rückwände
befestigt waren. Diese Zellen waren leer, doch der schreckliche Geruch und das
elende Gestöhn dauerten immer noch an, hartnäckiger als je zuvor, und anscheinend
von Zeit zu Zeit von einem dumpf-glitschigen Fallgeräusch
begleitet. - H.P. Lovecraft,
Der Fall Charles Dexter Ward. Frankfurt am Main 1971 (Insel Bibliothek des Hauses
Usher, zuerst 1941)
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