ahrzeug Wir möchten unsere Leser mit der patentirten Erfindung des Ritters von Szabel in Wien bekannt machen, welche eine Einrichtung zur Ausnutzung der durch Arme und Beine des Menschen ausgeübten Kraft für ein Fahrzeug betrifft. Der Fahrende nimmt auf dem rollenden Sitze Platz, legt die Füsse in Stützen des Fussbretes ein, und stemmt sich dagegen (oben).
Nun ergreift er die Handstange und bringt durch Vorbewegen seines
Sitzes gleichzeitig den Lenker mit der Abstossvorrichtung nach vorn, wobei die
Zähne derselben über den Erdboden gleiten (Mitte). Legt sich nun der Fahrende
rückwärts, dabei die Handstange festhaltend und somit an sich ziehend, so greifen
zunächst die eisernen Zähne der Abstossvorrichtung in den Boden und das Fahrzeug
wird nunmehr durch Einstemmen der Füsse des Fahrenden gegen das Fussbret und
durch Rückwärtsbewegungen seines Sitzes in der Fahrtrichtung fortgestossen,
wodurch die Antriebsteile und der Fahrende mit seinem Sitz in die Stellung unten
gelangen. Durch Wiederholen bewegt sich das Fahrzeug in grösserer Geschwindigkeit
und mit geringerem Kraftaufwand, als dies durch Ziehen möglich wäre. Es wäre
sicher freudig zu begrüssen, könnte durch diese Erfindung die Verwendung des
Hundes als Zugthier beschränkt werden. -
Uhland's Verkehrszeitung, 6. Jg., Nr. 52 1892, nach: Spektum der Wissenschaft 9 /
1992
Fahrzeug (2) Der Mann ist der Passagier
der Frau, nicht nur bei seiner Geburt, sondern auch in den sexuellen Beziehungen.
Von daher das Verbot des Inzests als eines Teufelskreises oder vielmehr einer
Teufelsreise. In freier Wiedergabe eines Satzes von Samuel Butler könnte man
sagen, daß das Weibchen das Mittel ist, welches das Männchen gefunden hat, um
sich zu reproduzieren, das heißt, um auf die Welt zu kommen. In diesem
Sinne ist die Frau das erste Transportmittel der Gattung, ihr erstes Fahrzeug.
- Paul Virilio, nach: Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen
Ästhetik. Hg. Karlheinz Barck u.a. Leipzig 1991
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