Fäustlinge  Man muß wissen, daß ein Matrose selbst beim gröbsten Wetter die Hände nur dann bedeckt, wenn er unbeschäftigt ist. Oben trägt er keine Handschuhe, da man dort buchstäblich sein Leben in den Händen hält und zwischen dem Hanf und dem Griff nichts gebrauchen kann. Deshalb ist es zu empfehlen, daß sich die Dinge, mit denen er seine Hände einhüllt, in einem Augenblick über- und abstreifen lassen. Ja, es ist wünschenswert, daß sie so beschaffen sind, daß man im Dunkel der Nacht, wenn man in großer Eile ist - sagen wir auf dem Wege zum Ruder -, hineinschlüpfen kann, ohne sie zu verwechseln und ohne daß sie einem Paar Glacéhandschuhen gleichen, einem rechten und einem linken, von denen jeder nur auf die Hand paßt, für die er bestimmt ist.

Die Einrichtung meines Toppkameraden war so - er hätte sich ein Patent darauf geben lassen können -, daß jeder seiner Fäustlinge mit zwei Daumen versehen war, einem auf jeder Seite. Die Zweckmäßigkeit bedarf keiner Erläuterung. Aber obgleich für derbe Matrosen, deren Finger alle Daumen sind, diese Beschreibung eines Handschuhs wohl zutreffen mag, so schätzte Weißjacke sie doch nicht so sehr. Denn steckte die Hand einmal in dem Futteral, so baumelte einem der leere Daumen bisweilen In der Handfläche und brachte einen so in Verwirrung, daß man nicht wußte, wo der richtige Daumen denn nun tatsächlich war; oder aber, wenn man ihn sorgfältig festhielt, hatte man dauernd die verrückte Vorstellung, man hielte in einem fort einen fremden Daumen fest.  - (weiss)

 

Handschuh

 

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