açonschnitt   In meiner Vorstellung hatte der Herrenfriseur vollkommen den Kopf verloren und war nicht einmal mehr Herr über sich selbst. Und weil er an die Hubräume und die Zylinder seiner Frauen dachte, waren seine Finger frenetisch geworden und hatten eine Art Veitstanz begonnen. So daß ich mich fragte, ob er ihn kahl scheren und vielleicht sogar entfleischen wollte, nachdem er ihn mit der Narkose seiner Reden berückt und betäubt hatte. Und dann dachte ich, das ist doch gar keine Schere mehr, sondern ein Fleischwolf oder ein fliegender Bohrer, und ich versuchte zu sagen: »Aber entschuldigen Sie...«; dann stand ich auf und schaute aus der Nähe, und er hatte ihn über dem linken Ohr völlig kahl rasiert und durchlöchert, aber nur auf dieser Seite, wer weiß warum. Und als ich sah, daß er an manchen Stellen schon bei dem Weiß des Knochens angelangt war und nahe daran war, ihm auch den durchzusägen, erschrak ich dermaßen, daß ich unwillkürlich seine Hand ergriff, um sie aufzuhalten und wegzuziehen, und sagte: »Aber nein, passen Sie doch auf; sonst blutet ihm noch das Hirn aus wegen ihrer Schere ...!«

Und da, an der Stelle brach das ganze folgende Durcheinander los; denn der Herrenfriseur hörte mit einem Schlag wieder und sagte mit gereizter Stimme: »Waaas?«; und der Präfekt erwachte und erlangte unverzüglich sein Bewußtsein wieder: Er setzte sich auf und sah im Spiegel, daß er auf der einen Seite kahl geschoren war bis auf die Haut, ganz asymetrisch. Er betrachtete sich aus der Nähe, als würde er seinen Augen nicht trauen; dann wandte er sich starr dem Herrenfriseur zu, und er schien mit der Nase und den Augenbrauen zu wiehern; und er schien rundum Versengtes und Schwindeleien zu riechen. Der Herrenfriseur war zurückgewichen, wobei er immer noch Kamm und Schere schwang, und er versuchte zu sagen, er brauche nur noch einen Augenblick, er solle sich noch einmal hinlegen, er müsse auf der anderen Seite die Façon noch vollenden.   - (mond)