Existenz, bedingte   Uebrigens liefert zu der konditionellen [bedingten] Existenz aller Universitätsphilosophie einen Beleg das bekannte Schicksal Fichtes ; wenn auch dieser im Grunde ein bloßer Sophist, kein wirklicher Philosoph war. Er hatte es nämlich gewagt, in seinem Philosophiren die Lehren der Landesreligion außer Acht zu lassen; wovon die Folge seine Kassation [Dienstenthebung] war, und zudem noch, daß der Pöbel ihn insultirte. Auch hat die Strafe bei ihm angeschlagen, indem, nach seiner spätem Anstellung in Berlin, das absolute Ich sich ganz gehorsamst in den Lieben Gott verwandelt hat und die ganze Lehre überhaupt einen überaus christlichen Anstrich erhielt; wovon besonders die »Anweisung zum seligen Leben« zeugt. Bemerkenswerth ist bei seinem Falle noch der Umstand, daß man ihm zum Hauptvergehn den Satz, Gott sei nichts Anderes, als eben die moralische Weltordnung selbst, anrechnete; während solcher doch nur wenig verschieden ist vom Ausspruch des Evangelisten Johannes: Gott ist die Liebe.  - (schop)
 
 

Existenz Abhängigkeit

 

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