ucharistie     Die Gestalt erhob die Arme und sagte zu Travis, Elms und Agneta: »Ich bin die Auferstehung. Wer an mich glaubt, auch wenn er stirbt, wird leben, und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubt ihr dies?«

»Ich ganz bestimmt«, sagte Elms von Herzen.

Travis sagte: »Das ist Quatsch.«

Agneta Rautavaara dachte bei sich: Ich bin nicht sicher. Ich weiß es einfach nicht.

»Wir sollen entscheiden«, sagte Elms. »Wir müssen entscheiden, ob wir mit ihm gehen wollen. Travis, du bist geliefert; du bist abgeschrieben. Bleib da sitzen, bis du verfaulst - das ist dein Schicksal.« Zu Agneta sagte er: »Ich hoffe, du findest zu Christus, Agneta. Ich möchte, daß du ewiges Leben erlangst, wie ich es bekomme. Ist es nicht so, Herr?« fragte er die Gestalt.

Die Gestalt nickte.

Agneta sagte: »Travis, ich finde - naja, ich meine, du solltest da mitmachen. Ich -« Sie wollte nicht darauf herumreiten, daß Travis tot war. Aber er mußte seine Lage begreifen; sonst war er, wie Elms gesagt hatte, verdammt. »Komm mit uns«, sagte sie.

»Du gehst also mit?« sagte Travis verbittert.

»Ja«, sagte sie.

Elms starrte die Gestalt an und sagte mit gedämpfter Stimme: »Mag sein, daß ich mich irre, aber da scheint sich etwas zu verändern.«

Sie sah hin, stellte jedoch keine Veränderung fest. Und doch schien Elms verängstigt.

Die Gestalt in dem weißen Gewand ging langsam auf den sitzenden Travis zu. Die Gestalt blieb dicht neben Travis stehen, hielt kurz inne, beugte sich dann vornüber und biß Travis ins Gesicht.

Agneta schrie auf. Elms starrte hin, und Travis, an seinen Stuhl gefesselt, warf sich hin und her. Die Gestalt aß ihn ruhig auf. - Philip K. Dick, Der Fall Rautavaara. In: Der Fall Rautavaara. Sämtliche SF-Geschichten Band 10. Zürich 2000 (zuerst 1980)

Eucharistie (2)  Bei der Abendmahlsprobe (purgatio per sacram Eucharistiam) bediente der Beklagte  sich, während er den Bissen in den Mund steckte, der Worte: Corpus Domini sit mihi hodie in probationem.  Man glaubte, dass dieser Genuss dem Schuldigen schädlich werden  müsse. Diese Probe wurde meist von den Klostergeistlichen angewendet, wenn etwas im Kloster entwendet worden, und der Täter, nicht zu ermitteln war. Alle Mönche mussten in diesem Falle nach der Slesse zu diesem Behufe das Abendmahl nehmen. Aber auch bei andern Gelegenheiten und von Laien wurde die Abendmahlsprobe zur Reinigung von  irgend  einer Beschuldigung  genommen. So  reinigte sich  Judith, Witwe  des  Herzogs Heinrich von Baiern, wegen der Beschuldigung des verbotenen Umgangs mit einem Bischof von Freising; in der Regel aber  machten  nur Geistliche davon Gebrauch. - (hel)

Eucharistie (3)  

 

Kannibalismus Dogma

 

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