thos   Im Olymp war unauslöschliches Gelächter, als man eines Tages die holde Aphrodite und Ares gefesselt in einer sehr zarten Situation fand. Hephästos, der Ehemann, der hinkende Schmied mit dem nervigen Nacken und dem haarbewachsenen Busen, führte die Götter selbst an das interessante Lager und hatte seine Genugtuung. Es ist sicher, daß Aphrodite sich nach dem Zwischenfall ruhig unter den Göttern und Menschen bewegte. Der schwarze gutmütige Gesell hat ihr nicht geschadet. Sie ist so schön wie vorher geblieben und wurde auch später in allen Tempeln angebetet.

So sang der berühmte Demokos vor den Phäaken, den Führern der langberuderten Schiffe.

Ich singe den Kampf, den höchst überflüssigen und Brechreiz erregenden, den Aphrodite später zu bestehen hatte mit einem jüngen, robusten, schlecht gewachsenen Menschen, namens Ethos, der alles besser wissen wollte. Die Aphrodite war ihm zu viel in der Welt. Schreckliche Wunden schlugen sie sich gegenseitig. Tierisch in ihrer Wut und Verwahrlosung, gar nicht wiederzuerkennen war die holdselige Aphrodite. Den Rest seiner Vernunft verlor der junge Ethos.

 Der Eifer des Jünglings läßt nach. Die Weisheitszähne wachsen ihm; die Kanaille will auch nicht kuschen. Er denkt an shake hands. Ihm träumt schon, wie er unter großer Eskorte die Dame, die sich als unzweifelhafte Göttin legitimiert hat, in ihren Tempel führt. Sie kommt ihm zu guter Letzt gar nicht so übel vor. Etwas frisiert und modern bekleidet, würde sie sich gut neben ihm sehen lassen können. Er will sich Goldplomben machen lassen und zum Barbier gehen; mit französischen Witzen gedenkt er sich bei der Dame in gutes Licht zu setzen.

Viel Glück auf den Weg. Er wird gegangen werden. Unsere Urenkel und Urenkelinnen - wohl ihnen - werden Spalier bei dem Einzug bilden. - (poot)

 

Ethik Gefühle, moralische Sitten

 

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