Esoterik (dadaistische)   Der Dadaismus ist die notwendig am Ende aller Kulturen in der jeweiligen „Formensprache"  (SPENGLER) sich einstellende pralaya, deren manvantara eben jene vorherige Entwicklung war. Diese termini aus der indischen  Esoterik sind hier in ihrer vollen Prägnanz zu verstehen.  Ohne   daß er sich darauf etwa irgend  etwas Besonderes zugute täte oder anders  als mit parodischer Pedanterie daraus seinerseits wieder eine „Religion" machte, ist es die analytische Funktion des Dadaismus, mit den längst zu einem ragenden Wahnsystem schreckhaft erstarrten Grundvorstellungen einer Welt radikal aufzuräumen, sie auf Null zu reduzieren, sie aufzulösen in das in jenen Phänomenen bereits wieder zu ahnenden, weil noch latenten, apeiron  der Indifferenz, es münden zu lassen in jenes mare tenebrarum unübersehbarer Sinnlosigkeit, die in anschaulicher Metaphorik nur durch abstruseste Absurditäten und letzthinnigen Irrsinn darstellbar ist.  - Daimonides, nach: Dada-Almanach 1920. Hg. Richard Huelsenbeck im Aufrag des Zentralamts der deutschen Dada-Bewegung. Nachdr. Hamburg 1980 (Edition Nautilus)
 
 

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