selei
Ein
Mann reitet auf seinem
Esel nach Haus, und läßt seinen
Buben zu Fuß nebenher laufen.
Kommt ein Wanderer, und sagt: „Das
ist nicht recht, Vater, daß
Ihr reitet, und laßt Euren
Sohn laufen; Ihr habt stärkere
Glieder." Da stieg der
Vater vom Esel herab, und
ließ den Sohn reiten. Kommt
wieder ein Wandersmann,
und sagt: „Das ist nicht recht,
Bursche, daß du reitest,
und lassest deinen Vater
zu Fuß gehen. Du hast jüngere
Beine." Da saßen beide
auf, und ritten eine Strecke.
Kommt ein dritter Wandersmann,
und sagt: »Was ist das für
ein Unverstand: Zwei Kerle
auf einem schwachen Tiere; sollte
man nicht einen Stock nehmen,
und euch beide hinabjagen?"
Da stiegen beide ab, und
gingen selbdritt zu Fuß, rechts
und links der Vater und Sohn,
und in der Mitte der Esel.
Kommt ein vierter Wandersmann,
und sagt: »Ihr seid drei kuriose
Gesellen. Ist's nicht genug,
wenn zwei zu Fuß gehen?
Geht's nicht leichter, wenn
einer von euch reitet?"
Da band der Vater dem Esel
die vordern Beine zusammen,
und der Sohn band ihm die
hintern Beine zusammen, zogen
einen starken Baumpfahl durch,
der an der Straße stand,
und trugen den Esel auf
der Achsel heim. - (
hebel
)