Ergründen War Erskine von Sinnen? Und er, Watt selber, war er nicht vielleicht ein wenig aus dem Lot? Und Mr. Knott selber, war er ganz klar im Kopf? Waren sie alle drei nicht vielleicht ein wenig durchgedreht? Die Frage, wer auf die Klingel drückte, die nachts in Erskines Zimmer klingelte, war für Watt eine Zeitlang die Ursache großen Verdrusses, und hielt ihn nachts wach, auf seiner Hut. Wenn Erskine ein Schnarcher gewesen wäre und das Geräusch der Klingel gleichzeitig mit dem Geräusch des Schnarchern ertönt wäre, hätte sich, wie es Watt schien, das Rätsel aufgelöst wie Nebel im Sonnenschein. Aber Erskine war eben kein Schnarcher. Und doch hätte man ihn bei seinem Anblick oder beim Anhören seines Singsangs für einen Schnarcher gehalten, für einen großen Schnarcher. Und doch war er kein Schnarcher. So ertönte das Geräusch der Klingel immer in der Stille. Aber nach reiflicher Überlegung schien es Watt, daß ein gleichzeitiges Klingeln und Schnarchen das Rätsel nicht aufgelöst, sondern es ganz gelassen hätte. Denn was hinderte Erskine, ein Schnarchen zu heucheln, wenn er gerade den Arm ausstreckte und auf die Klingel drückte, oder zu wiederholten Malen ein Schnarchen zu heucheln, das in dem Schnarchen gipfelte, das er heuchelte, wenn er auf die Klingel drückte, um Watt zu täuschen und ihn glauben zu machen, daß nicht Erskine auf die Klingel drückte, sondern Mr. Knott, in irgendeinem anderen Teil des Hauses? So machte schließlich die Tatsache, daß Erskine nicht schnarchte und daß das Geräusch der Klingel immer in der Stille ertönte, Watt glauben, nicht daß es Erskine sein könnte, der auf die Klingel drückte, wie dies es ihn zuerst hatte glauben machen, nein, sondern daß es Mr. Knott sein mußte, der auf die Klingel drückte. Denn wenn Erskine auf die Klingel drückte und nicht wollte, daß man es wüßte, dann hätte er ein Schnarchen von sich gegeben oder etwas anderes vorgetäuscht, wenn er gerade auf die Klingel drückte, um Watt glauben zu machen, daß nicht er, Erskine, es war, der auf die Klingel drückte, sondern Mr. Knott. Aber dann fiel Watt ein, daß Erskine auf die Klingel drücken könnte, ohne sich darum zu scheren, ob man wüßte oder nicht, daß er es war, der es tat, und daß er in diesem Falle keine Mühe darauf verwenden würde, ein Schnarchen von sich zu geben oder etwas anderes vorzutäuschen, wenn er gerade auf die Klingel drückte, sondern das Geräusch der Klingel in der Stille ertönen lassen würde, damit Watt daraus machte, was er wollte.

Watt beschloß zu guter Letzt, daß eine Besichtigung von Erskines Zimmer erforderlich sei, wenn sein Geist befriedigt werden sollte, in diesem Zusammenhang. Dann würde er imstande sein, die Sache fallenzulassen und sie zu vergessen, wie man die Schale einer Apfelsine oder einer Banane fallen läßt und vergißt.

Watt hätte Erskine fragen können, er hätte sagen können, Sagen Sie mal, Erskine, gibt es eine Klingel in Ihrem Zimmer, oder gibt es keine darin? Aber das hätte Erskine stutzig machen können, und das wollte Watt nicht. Oder Erskine hätte antworten können, Ja!, wenn die wahre Antwort Nein! gewesen wäre, oder Nein!, wenn die wahre Antwort Ja! gewesen wäre, oder er hätte wahr Ja! oder Nein! antworten können, und Watt wäre außerstande gewesen, ihm zu glauben. Und dann wäre Watt nicht besser daran gewesen als vorher, sondern eher schlechter, denn er hätte Erskine stutzig gemacht.

Aber Erskines Zimmer war immer verschlossen, und der Schlüssel steckte immer in Erskines Tasche. - (wat)

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