rfindungskraft Die Beschreibung von Deinen Prachtstücken
und Kostbarkeiten hat mir recht viel Pläsier gemacht; wenn's nur auch wahr ist,
daß Du sie gesehen hast, denn in solchen Stücken kann man Dir nicht wenig genug
trauen. Du hast mir ja schon manchmal hier auf Deinem Schemel die Unmöglichkeiten
vorerzählt, denn wenn Du, mit Ehren zu melden, ins Erfinden gerätst, dann hält
Dich kein Gebiß und kein Zaum! – Ei, mich wundert's, daß Du noch ein End' finden
kannst und nicht in einem Stück fortschwätzst, bloß um selbst zu erfahren, was
alles noch in Deinem Kopf steckt. Manchmal mein' ich aber doch, es müßt' wahr
sein, weil Du alles so natürlich vorbringen kannst. Wo solltest Du auch alles
herwissen? - Frau Rat Goethe an Bettine von Arnim
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