rfindung

Zu den bekannteren Erfindern gehörte auch mein Onkel Leopold. Er besaß ein Patent auf eine Fliegenvernichtungssalbe. Seine Erfindung probierte er zuerst an der Tante aus: Er beschmierte sie mit seiner Salbe, und alle Fliegen, die sich auf die Tante setzten, blieben kleben und verhungerten allmählich. - (step)

Erfindung (2)  seit ich weiss, dass alles meine erfindung ist, vermeide ich es, mit meinen freunden zu sprechen, es wäre albern, allerdings hüte ich mich, ihnen zu sagen, dass ich sie erfunden habe, weil sie schrecklich eingebildet sind und glauben, dass sie mich erfunden haben, es würde ihre eitelkeit verletzen, ich staune über die eitelkeit und die überheblichkeit meiner erfindungen. gestern wollte jemand unter dem hinweis, dass er mir geld geliehen habe, eine grössere summe kassieren, ich versuchte, ihm die sache vorsichtig zu erklären, aber er verstand garnichts, und ich erfand, dass er sich auf mich stürzen wollte, weil ich in meinen erfindungen streng logisch vorgehe, ich schlug ihm die türe vor der nase zu und erfand mir einen nachmittag mit sonne, es war sehr schön, aber langweilig, deshalb liess ich es 23 uhr werden, las ein buch und legte mich zu bett.

ich habe den heutigen tag erfunden und bin sehr froh darüber, auch mit der erfindung der musik bin ich sehr zufrieden. - Konrad Bayer, Das Gesamtwerk. Hg. Gerhard Rühm. Reinbek bei Hamburg 1977

Erfindung (3)   Ein Mensch, der eine Erfindung machen will, muß meditieren. Er muß seine innren Organe eine Weile jene Stellung ein-nehmen lassen, die er als Endeffekt einer Maschine wünscht. Der Mensch kann nicht, wie man meint, denken, sondern er kann nur eine Stellung in sich schaffen, und da die innere Organisation des Menschen alles enthält, auch jede nur erdenkbare Einzelheit einer Maschine, so muß er eben dieses organische Innere in die Stellung bringen, die seinem Problem entspricht. Wenn dieser Organismus ihm dann die fehlenden Teile instinktiv baut, so kann er aus diesem Geschehen die Konstruktion, die er braucht, ablesen. Aber oft braucht sein Organismus Jahrzehnte, um eine solche gesuchte Stellung voll einzunehmen, denn sein Organismus ist schwer zu bewegen.    - Ernst Fuhrmann, Der Weg in die Zukunft. Nach (fuhr)

Erfindung (4)

Erfindung (5)  Erfindung ist nichts als eine Sichtweise. Bemächtigt sich der Vorkommnisse und Zwischenfälle, macht Glücksfälle daraus, Zeichen — —

Erfinder ist der, der jedes Ding, jedes Nichts aufgreift, mit stets wachem Sinn für das Mögliche, Nutzbare — Den Webfehler hier ausnutzen, diese Störung dort, jenes Unverhoffte, den fallenden Span, den winzigen Splitter, die Unebenheit da, eine Koinzidenz, einen Lapsus ... und zwar jeweils für das Gegenteil.

Wer gründlich zu nutzen weiß — nutzt auch den Überdruß noch, den Schmerz, das Unzulänglichkeitsgefühl, das Mißgeschick, einen lautlichen Gleichklang oder Anklang.   - (pval2)

Erfindung (6)    Wir wollen Sir Isaac Newton wählen. Alle Erfindungen gehören dem Zufall zu, die eine näher die andre weiter vom Ende, sonst könnten sich vernünftige Leute hinsetzen und Erfindungen machen so wie man Briefe schreibt. Der Witz hascht näher oder ferner vom Ende eine Ähnlichkeit, und der Verstand prüft sie und findet sie richtig, das ist Erfindung. So war Sir Isaac Newton. Ich habe nicht die mindeste Ursache zu zweifeln, daß es vor ihm und nach ihm in und außer England Köpfe gegeben habe und noch gibt, die ihm an Fähigkeiten überlegen waren, so wenig ich zu zweifeln Ursache habe, daß der Bauer, der den Prediger anstaunt, wenn er studiert und die Griffe gelernt hätte, besser predigen würde. Gelegenheit und Anlaß ist die Erfinderin, und Ehrgeiz der Verbesserer, Zutrauen auf seine Kräfte ist Kraft, im Ehestand und in der gelehrten Welt.  - (licht)


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