rektion   Als Murphy aus der Haustür kam, schoß Ed Goldfarb aus dem Gebüsch zweimal mit Mendozas Spezialpolizeigewehr auf ihn. Murphy wurde gegen die Tür geschleudert und griff mit aufgerissenem Mund, noch lebend, in sein Schulterhalfter. Die zwei Schüsse prallten gegen den leeren Berg und kamen als Echo zurück.

Thomas Esposito feuerte auf Murphy und verfehlte ihn, während sich Murphys Hand langsam, aber stetig nach oben schob und auf Goldfarb feuerte.

Goldfarb stürzte getroffen zu Boden. Noch immer rollten die Echos über die Hügel. «Mama, Mama», sagte Goldfarb, wälzte sich herum und hielt sich den Bauch. Er schluchzte.

Der dritte Mann, John Ybarra,   rannte aus dem Gebüsch heraus und direkt auf Murphy zu. Murphy versuchte noch einmal, seine Knarre zu heben. Er schaute Ybarra an und gab sich Mühe, sie auf ihn zu richten. Seine Augen waren total verdreht und irre.

Esposito versuchte, ein zweites Mal auf Murphy zu schießen, aber Ybarra war ihm im Weg. Er hatte eine Erektion und seine Hände zitterten.

Goldfarb schluchzte immer noch. Die Schüsse hallten zurück. Vögel flatterten von den Bäumen auf, schlugen laut mit den Flügeln und zwitscherten ängstlich. Eine Krähe krächzte ärgerlich.

Murphys Gewehrhand fiel herunter. Seine irren Augen starrten ins Leere.

«Mama», weinte Goldfarb, «es tut mir leid.» Esposita und Ybarra rannten rasch den Hügel hinunter. «Mama», schluchzte Goldfarb. «Nicht ich. Bitte. Es tut mir so leid ...» - Robert Anton Wilson: Schrödingers Katze. Das Universum nebenan. Reinbek bei Hamburg 1987 (zuerst 1979)

Erektion (2)

Erigierter Penis

Penis erectus.
Der Harnröhrenzellkörper ist aus der Rinne des Rutenzellkörpers abgelöst
und zur Seite gelegt. Lithographie aus Kobelt »Die Wollustorgane des Menschen«, 1844.

- (erot)

Erektion (3)  Die Theile, so diese Steifigkeit verursachen und befördern, sind die Saamenschlag- und die Saamenblutadern, die Nerven, die nervichten oder höhligten Cörper, die Musceln des männlichen Gliedes, das dreyeckigte Band u. s. w.

Kürtzlich ist zu wissen, daß, indem das Geblüte durch die Schlagadern, und die Lebensgeister durch die Nerven, in die höhligten Cörper des männlichen Gliedes einflüssen, die Musceln den hintern Theil der Ruthe zusammen zühen, wodurch der Zurücklauf des Geblütes durch die Blutadern, und des Flüßwassers durch die Wassergefässe, gehemmet und aufgehalten wird, daß also die männliche Ruthe aufqvillet, und sich durch Hülfe der aufrichtenden Musceln und des dreyeckigten Bandes erhebet.

Demnach kömmt die Steifigkeit des männlichen Gliedes, theils von dem verhinderten Zurückfluße des blutäderichten Blutes, und desselben Häufung in den nervichten Cörpern, theils aber auch von den einflüssenden Lebensgeistern: Denn gleichwie diese zu aller Bewegung höchstnöthig sind, also muß man von dem stockenden Blute die Steife des männlichen Gliedes vornehmlich und zuerst herleiten: Denn indem von den zurückzühenden und aufhebenden Musceln die Wurtzel des Gliedes starck gezogen wird, so wird der blutädrige Stamm, welcher über des Gliedes Rücken läuft, gar mercklich gedrücket, und indem noch mehr andere Blutädergen so wohl von gedachten Musceln, als von dem Aufhänge- oder dreyeckigten Bande gelinde zusammen gezogen werden, so muß nothwendig der Zurückfluß des Blutes weniger oder mehr verhindert, und dieses wegen des beständigen Zuflusses des schlagäderigten Blutes, in der nervichten Cörpern gesammlet werden, zumal da das Blut aus den Schlagadern nicht unmittelbar in die Blutadern geht, sondern sich vielmehr in die nervichten Cörper ergüsset, ehe es sich in die offenen und grossen Stämme der Blutadern begiebet, und da über dieses die nervichten Cörper ein schwammigtes Wesen haben, und in Ansehung dieses zur Aufschwemmung und Auflaufung sehr geneigt sind, als werden selbige von dem stockendem Blute ausgebreitet, und aus einander getrieben, bis das männliche Glied seine gehörige Steife erhalten hat. - Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, nach Wikisource

Erektion (4)  In meinem Hauptwerke wird gesagt: »Die Genitalien sind viel mehr, als irgend ein anderes äußeres Glied des Leibes bloß dem Willen und gar nicht der Erkenntniß unterworfen: ja, der Wille zeigt sich hier fast so unabhängig von der Erkenntniß, wie in den, auf Anlaß bloßer Reize, dem vegetativen Leben dienenden Theilen.«

In der That wirken Vorstellungen auf die Genitalien nicht, wie sonst auf den Willen überall, als Motive, sondern, eben weil die Erektion eine Reflexbewegung ist, bloß als Reize, mithin unmittelbar und nur so lange sie gegenwärtig sind: auch ist eben deshalb zu ihrer Wirksamkeit eine gewisse Dauer ihrer Anwesenheit erfordert; während hingegen eine Vorstellung, die als Motiv wirkt, dies oft nach der kürzesten Anwesenheit thut und überhaupt in ihrer Wirksamkeit an kein Verhaltniß zur Dauer ihrer Gegenwart gebunden ist. (Diesen und jeden Unterschied zwischen Reiz und Motiv findet man auseinandergesetzt in meiner Ethik, auch in der Abhandlung über den Satz vom Grund.) Ferner kann die Wirkung, welche eine Vorstellung auf die Genitalien hat, nicht, wie die eines Motivs, durch eine andere Vorstellung aufgehoben werden, als nur sofern die erstere durch diese aus dem Bewußtseyn verdrängt wird, also nicht mehr gegenwärtig ist: dann aber geschieht es unfehlbar und auch wenn jene gar nichts der ersten Entgegengesetztes enthält; wie hingegen Dies von einem Gegenmotiv erfordert ist. - Dem entsprechend ist, zur Vollziehung des coitus, nicht hinreichend, daß die Gegenwart eines Weibes auf den Mann als Motiv (etwan zum Kinderzeugen, oder zur Pflichterfüllung u. dgl.) wirke, wann dieses auch als solches ein noch so mächtiges wäre; sondern jene Gegenwart muß unmittelbar als Reiz wirken.  - (schop)

 

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