ntzündung
Als Kind wurde ich von einer Beschwerde befallen, die, glaube
ich, nichts anderes war als die unter dem Namen balanitis bekannte Krankheit;
sie besteht nach dem medizinischen Wörterbuch von Littré in einer »Entzündung
der die Eichel umhüllenden Schleimhaut«. Man behandelte mich mit lokalen Bädern
in einer Lösung von Permanganat und Potassium; ich erinnere mich sehr deutlich
an das Vergnügen, das ich daran fand, die Lösung zu beobachten, deren violette
Farbe je nach ihrem Sättigungsgrad wechselte. Ich verspürte ein leichtes Brennen
und wüßte nicht zu sagen, ob es angenehm oder unangenehm war, aber beim Anblick
meines geschwollenen Gliedes fürchtete ich mich sehr. Da ich übrigens eine angeborene
Tendenz zur Phimose hatte (was mir später viel Scham verursachte, wenn ich mein
Glied mit dem anderer Knaben verglich), entstand zu jener Zeit die Frage, ob
man mich beschneiden lassen solle, aber schließlich
erwies es sich doch als unnötig, einen solchen Eingriff vorzunehmen. Ich bin
nicht imstande, diese krankhafte Anschwellung von meinen ersten Erektionen zu
unterscheiden, und ich glaube, daß mir anfangs die Erektion Furcht einjagte,
weil ich sie für einen akuten Rückfall in die Krankheit hielt. Gewiß hatte mein
Übel mir auch einiges Vergnügen verschafft, wegen der Hypersensibilität, die
es bei mir entwickelte, aber ich wußte, es handelte sich um etwas Schlimmes
und Anomales, da ich deswegen ärztlich behandelt wurde. - (
leiris3
)
|
||
|
||