ntmutigung   Trotz meiner Liebe zu wissenschaftlicher Arbeit war das Ergebnis meines Nachdenkens entmutigend. Es scheint mir,  daß der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist. Der Grund dafür ist nicht nur die beträchtliche und sogar noch wachsende Wahrscheinlichkeit, daß ein Krieg mit Kernwaffen ausbrechen und alles Leben auf der Erde zerstören kann. Selbst wenn diese Katastrophe vermieden werden kann, vermag ich für die Menschheit lediglich eine düstere Zukunft zu sehen. Der Mensch ist in Anbetracht seines Gehirns von seiner Überlegenheit über alle anderen Lebewesen überzeugt; doch es ist zu bezweifeln, ob er in eiem Zustand des Selbstbewußtseins glücklicher ist als die stummen Tiere. Wenige tausend Jahre seiner Geschichte sind bekannt. Sie ist angefüllt mit aufregenden Ereignissen, doch im ganzen genommen ist sie einförmig: Frieden wechselt mit Krieg, Aufbau mit Zerstörung, Wachstum mit Niedergang. - Max Born, in: Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschftliche Intelligenz. Hg. Helmut Kreuzer, München 1987 (zuerst 1959/69)

Entmutigung  (2)  Vielleicht durch die Derbheit  Die Scheißkerle die uns regieren (Der Volksfreund von Marat). Heutzutage vermögen die Worte, die Reden nichts mehr in Frage zu stellen, die Dichtung ist ohne Gefahr
ohne Einfluß,
die Kommunisten
die Surrealisten haben diese traurige Erfahrung gemacht. Es gibt keine Möglichkeit mehr von den Menschen abzufallen. Immer anerkennen sie einen. Immer gibt es Arschlöcher genug die einem beipflichten, die gegenüber unsereinem zur Nachsicht raten.

Keine Möglichkeit in Acht und Bann getan zu werden. Der Märtyrer ist nicht mehr möglich und doch ist er niemals nötiger gewesen.

Zweifellos setzen die Regierenden, die Meister, die astra zuviel Vertrauen in die Dummheit, in den Gehorsam der Mehrheiten.

Man schließt niemals von einem Einzelfall auf die Möglichkeit einer Epidemie.

Die Bindungen eines jeden Menschen sind zu komplex und zu eng als daß es möglich wäre daß viele sich davon freimachen. Man nimmt keinerlei Aufruf mehr ernst. Man behandelt die Idee, die Subversivität mit Verachtung. Nichts ist entmutigender (Laß dich nicht entmutigen).  - Francis Ponge, Schreibpraktiken oder Die stetige Unfertigkeit. München 1988 (Edition Akzente, zuerst 1984)

 

Mut

 

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