ngelskörper Bevor sich unter dem Einfluß von Thomas von Aquin
(um 1225-1274) die Lehre von der reinen Geistnatur der Engel
durchsetzt, ist es allgemeine Ansicht, daß die Engel aus „spiritueller
Materie", so nebelhaft sie auch sein mochte, bestünden; sie seien zwar
körperlos und immateriell, aber dicht und stofflich im Vergleich zu
Gott. So meint Fulgentius von Ruspe (467-533), Bischof im damals
wandalischen Nordafrika, die Leiber der guten Engel bestünden aus Feuer und die der bösen Engel aus Luft.
Auch das II. Konzil von Nicäa (787) schreibt den Engeln eine besondere
Form von Körperlichkeit zu: eine transparente und lichtvolle/leuchtende
Hülle (Ätherleib), die ihre Darstellung m der Kunst rechtfertigt.
Nach traditioneller Ansicht können die Engel von den
Menschen allerdings nur gesehen werden durch eine intuitive Wahrnehmung
geistiger Art, die sich jedoch zwangsläufig in psychischen und
sinnlichen Bildern ausdrückt.
Als Stoff, aus dem die Engel geschaffen wurden, scheint man neben dem Äther
auch das unter die Grundelemente gezählte Feuer betrachtet zu haben,
eine Vorstellung, die sich aus der Überzeugung von einer engen
Verbindung zwischen Sternen und Engeln ergab. Beispielsweise läßt ein
frühmittelalterlicher Text Gott über sein Schöpfungswirken berichten:
„Aus dem Gestein" - gemeint ist wohl das von Feuer durchsetzte
Himmelsgewölbe - „schnitt ich ein großes Feuer, und aus dem Gestein
schuf ich die unsichtbaren Scharen, und alle Scharen der Sterne, der
Cherubim, Seraphim und Op-hanim hieb ich aus dem Feuer". Wegen ihrer
feurigen Natur werden die Engel häufig als „flammende" und „feurige"
bezeichnet oder entsprechend beschrieben, wofür eine andere Stelle im
selben Text typisch ist: „Ihr Antlitz leuchtete wie die Sonne; ihre
Augen wie brennende Fackeln; aus ihrem Mund sprühte Feuer" . - (eng)
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