Die Herzogin von Bouillon ist zur Voisin gegangen und hat ihr gesagt, sie möge ihr ein wenig Gift geben, um einen alten Gemahl, der sie vor Langeweile umbringe, zu töten, und dazu noch irgendeine Erfindung, um einem jungen Mann, an dem sie hänge, ohne daß ein Mensch es ahne, ihre Hand reichen zu können. Der junge Mann ist Herr von Vendôme, der sie an der einen Hand hält wie Herr von Bouillon an der anderen. Also lachte jedermann. Wenn eine Mancini keinen schlimmeren Unsinn als das erfindet, gibt sie es wohlfeil; und diese Herren berichten das allen Ernstes, und ob solchem Spaß gerät ganz Europa in Entsetzen!
Die Gräfin von Soissons habe die Hexen gefragt, ob es keine Mittel gäbe, um einen Liebhaber zurückzugewinnen, der sie verlassen habe. Dieser Liebhaber sei von höchstem Rang. Weiter behauptet die Voisin, sie habe gesagt, er werde es bereuen, wenn er nicht zu ihr zurückkehre; es handelt sich um den König, und auf diesem Gebiet wiegt alles schwer. Aber warten wir die Fortsetzung ab. Wenn sie größere Verbrechen begangen hat, so wird sie bestimmt vor diesen Lumpenweibern nicht davon gesprochen haben. Einer unserer Freunde meint, es gebe einen älteren Zweig für Gift, auf den greife man jetzt nicht zurück, denn dieser stamme nicht aus Frankreich; all das, was jetzt behandelt werde, seien schwache junge Zweige.
Bei der Tingry deutet es auf Gewichtigeres hin, besonders da sie die
Oberhofmeisterin der im Dienst der Königin stehenden jungen Damen gewesen
ist. Sie sagt: »Ich staune über die Welt. Sie glaubt, ich hätte mit Herrn
von Luxemburg geschlafen und Kinder von ihm gehabt. Ach, das weiß Gott
allein!« Also, die heutige Stimmung ist für Unschuld und entsetzt wegen
des Skandals. Morgen wird es vielleicht das Gegenteil sein. Sie kennen
ja die Art der öffentlichen Meinung. Ich werde Sie genau darüber auf dem
laufenden halten. Man spricht allenthalben von nichts anderem, und tatsächlich
gibt es kein Beispiel für einen derartigen Skandal an einem christlichen
Hof. Man sagt, die Voisin habe alle kleinen Kinder, die sie abgetrieben
hat, in einen Ofen gesteckt, und Frau von Coulanges, wie Sie sich denken
können, verfehlt die Gelegenheit nicht, wenn sie von der Tingry redet,
zu erklären, für diese habe man den Ofen geheizt. - (
sev
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