lephantenleben
Der gemeine Haufen glaubt, das Weibchen sei 10 Jahre lang trächtig; nach Aristoteles
trägt es nur 2 Jahre, gebärt nur einmal und nie mehr als 1 Junges; sie sollen
200, einige sogar 300 Jahre alt werden. Ihre Mannbarkeit beginnt im 60. Jahre.
Flüsse lieben sie sehr und treiben sich an denselben herum, da sie wegen der
Größe ihres Körpers nicht schwimmen können1. Kälte können sie nicht vertragen;
sie ist für sie das größte Ungemach und verursacht ihnen Blähungen und Durchfall.
Außerdem werden sie von keinen Krankheiten befallen. Wenn sie Öl trinken, so
sollen ihnen die Pfeile, welche in ihrem Körper stecken, ausfallen; wenn sie
aber schwitzen, so sollen dieselben noch tiefer eindringen. Erde zu fressen
ist ihnen sehr schädlich, wenn sie nicht öfters schon davon verzehrt haben.
Sie verschlucken auch Steine. Baumäste sind ihre liebste Nahrung. Hohe Palmen
brechen sie mit der Stirn um und verzehren dann die Früchte derselben. Sie fressen
mit dem Munde, atmen, trinken und riechen aber mit dem Rüssel, den man nicht
unpassend ihre Hand genannt hat. Unter allen Tieren ist ihnen die Maus
am meisten zuwider, und wenn sie sehen, daß ihr Futter in der Krippe von einer
berührt wird, so ekeln sie sich davor. Die größte Qual verursacht es ihnen aber,
wenn sie beim Saufen einen Blutegel, den man, wie
ich sehe, jetzt anfängt, Blutsauger zu nennen, mit verschlucken. Wenn sich dieser
in der Luftröhre festsetzt, so empfinden sie einen unerträglichen Schmerz. - (pli)
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