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brünstiger Es war hier auf dem braunen Haarmoos, das weich
war wie eine Wolldecke, auf dem ihre Füße getrippelt waren, während sie mit
klangvoller Stimme ihre finnischen Lieder gesungen hatte. Eine aufblitzende
Erinnerung ließ mich zwei gewaltige Kiefern bemerken,
die sich m einer lebenslangen Umarmung umschlangen,
während die Kronen vom Wind geschüttelt wurden. Von hier hatte sie einen Abstecher
gemacht, um im Waldteich eine gelbe Teichrose zu pflücken. Eifrig wie ein Vorstehhund
machte ich mich daran, Spuren dieses angebeteten Fußes zu entdecken, dessen
Abdruck, wie leicht er auch sein mochte, nicht völlig verschwunden sein konnte.
Mit gebeugtem Nacken und der Nase am Boden durchstreifte ich das Gelände, witterte,
suchte mit wild starrendem Blick, ohne etwas zu finden. Alles war unter Viehhufen
zertrampelt, und der Versuch, Abdrücke vom Stiefel der Angebeteten zu finden,
war etwa ebenso sinnvoll wie die Suche nach Spuren der Waldnymphe. Nichts als
Tümpel mit schmutzigem Wasser, Kuhdung, Pilze — Fliegenpilze,
Steinpilze, verfaulende oder verfaulte Boviste, zerbrochene Blütenstiele. Am
Rand des Sumpfes mit seinem schwarzbraunen Wasser fand
ich einen Augenblick lang Trost bei dem Gedanken, daß diesem Schlammtümpel die
Ehre widerfahren war, das lieblichste Gesicht der ganzen Welt wiederzuspiegeln,
und ich strengte mich an, die Teichrosenblätter von dem toten Laub zu unterscheiden,
das von den Birken ringsum herabgefallen war, aber vergebens. Da kehrte ich
um, drang in den Hochwald ein, dessen Rauschen in immer tieferem Baß ertönte,
je mächtiger die Stämme wurden. In tiefster Verzweiflung, von schneidendem Schmerz
gepeinigt, begann ich zu schreien, während mir die Tränen hinabliefen; wie ein
brünstiger Elch trat ich die Fliegenpilze nieder, riß
Wacholderreisig aus, prallte gegen die Bäume. Was ich wollte? Ich wäre nicht
imstande gewesen, es zu sagen. -
(plaed)
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