isdornarbeit Die Abendsonne schien durch die beiden Fenster, ein schräges Lichtbündel, das fast über das Bett reichte und unter dem Hals des Mannes endete, der dort lag. Wo es endete, steckte etwas Blauweißes, Glänzendes, Rundes. Er lag ganz bequem zur Hälfte auf seinem Gesicht, die Hände seitlich angelegt und ohne Schuhe. Die Hälfte seines Gesichts lag auf einem Kissen und er schien ausgeruht. Er trug ein Toupet. Als ich das letzte Mal mit ihm gesprochen hatte, war sein Name George W. Hicks. Jetzt Dr. G. W. Hambleton. Die gleichen Anfangsbuchstaben. Nicht daß es noch drauf ankäme. Ich würde nicht mehr mit ihm sprechen. Blut war keins da. Keinerlei Blut - das gehört zu den wenigen Vorteilen einer sachgemäßen Eisdorn-Arbeit.
Ich faßte seinen Hals an. Er war noch warm.
Während ich das machte, wanderte der Sonnenstrahl vom Griff des
Eisdorns zu seinem linken Ohr. - Raymond Chandler, Die kleine Schwester. Zürich
1975 (zuerst 1949)
|
||
|
|
|