inmischung Die Verdrießlichkeit meines gewöhnlichen Naturells wuchs zum Haß auf alle Dinge und die ganze Menschheit; indessen mein Weib als ach! die stillste aller Dulderinnen klaglos all die häufigen, jähen und unbezwinglichen Ausbrüche der Wut über sich ergehen ließ, denen ich mich blind und rücksichtslos hingab.
Eines Tages begleitete sie mich auf irgendeinem Haushaltsgange
in den Keller des alten Gebäudes, das unsre Armut uns nun zu
bewohnen zwang. Der Kater folgte mir die steilen Stufen hinab,
und als ich seinetwegen einmal fast der Länge nach hingeschlagen
wäre, packte mich eine wahnsinnige Wut.
Mit einemmal hatte ich in meinem Grimm die kindische Furcht vergessen,
welche meiner Hand bis hierher Einhalt getan; ich packte eine
Axt, holte aus und führte einen Streich nach dem Tiere, der
ihm gewiß im Augenblick verhängnisvoll geworden wäre, hätte er
so getroffen, wie ich's wünschte. Doch dieser Schlag ward von
der Hand meines Weibes aufgehalten! Ob dieser Einmischung wandelte
sich meine Wut in mehr denn dämonisches Rasen: - ich entzog meinen
Arm ihrem Griffe und grub ihr die Axt ins
Hirn. - Edgar Allan Poe, Die
schwarze Katze, in (
poe
)
Einmischung (2) Der Künstler
ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinneseindrücke,
aber ein guter, sehr komplizierter.- Er ist eine empfindliche
Platte, aber die ‹Platte› ist vorher durch viele Bäder in den
Zustand der Empfindlichkeit versetzt worden, Studien, Meditationen,
Leiden und Freuden, das Leben haben sie vorbereitet — Aber wenn
er - der Künstler als subjektives
Bewußtsein - dazwischenkommt, wenn er sich willentlich einmischt,
der Elende, in den Übersetzungsprozeß,
dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk
wird minderwertig. - Cézanne, nach: Walter Hess (Hg.),
dokumente zum verständnis der modernen malerei. Reinbek bei Hamburg
1964 (rde 19)
Einmischung (3) "Es ist überaus riskant,
sich in eine alte Ehe einzumischen. Wenn einen der Mann nicht umbringt,
bekommt man es bestimmt mit der Frau zu tun." - Chief Superindendent Stanislaus Oates in einem Bortrag vor Polizeianwärtsren,
nach: Margery Allingham: Trau keiner Lady. Zürich 1987
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