Ehrsucht ist nicht Ehrliebe, eine Hochschätzung, die der Mensch von anderen, wegen seines inneren (moralischen) Werts, erwarten darf, sondern Bestreben nach Ehrenruf, wo es am Schein genug ist. Man darf dem Hochmut (einem Ansinnen an andere, sich selbst, in Vergleichung mit uns selbst, gering zu schätzen, eine Torheit, die ihrem eigenen Zweck zuwider handelt) - diesem Hochmut, sage ich, darf man nur schmeicheln, so hat man durch diese Leidenschaft des Toren über ihn Gewalt. Schmeichler, Jaherren, die einem bedeutenden Mann gern das große Wort einräumen, nähren diese ihn schwachmachende Leidenschaft und sind die Verderber der Großen und Mächtigen, die sich diesem Zauber hingeben.  - Immanuel Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (zuerst 1798/1800)
 

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