LEONTES Geht Eurer Neigung nach; ich find Euch schon, Bleibt
Ihr am Tageslicht, - Beiseit. Ich angle jetzt, Wenn Ihr
auch nicht die Schnur mich werfen seht. Schon gut, schon gut!
Er beobachtet Polyxenes und Hermione.
Wie sie nach ihm den Mund, den Schnabel reckt Und sich mit
eines Weibes Frechheit rüstet, Des Mannes Schwachsinn trauend!
Ha, schon fort l Polyxenes und Hermione gehn mit Gefolge ab.
Zolldick, knietief, über Kopf und Ohr gehörnt!
- Geh, spiel, Kind; deine Mutter spielt; auch ich; Doch meine
Roll ist schmachvoll, und der Schluß Wird in mein Grab mich
zischen; Hohngeschtei Mir Sterbeglocke sein. - Geh, Kind, und
spiel. -Auch sonst gabs, irr ich nicht, betrogne Männer, Und
manchen gibts noch jetzt im Augenblick, Der, grad indem ich
sprech, umarmt sein Weib - Er träumt nicht, daß sie ihm ward
abgeleitet, Sein Teich vom nächsten Nachbar ausgefischt, Ja,
vom Herrn Nachbar Lächler: das ist Trost; Auch andre haben Tor',
und offne Tore, Wie ich, sehr wider Willen. Soll verzweifeln,
Wem sich sein Weib empört, so hängte sich Der Menschheit
Zehntel. Dafür hilft kein Arzt. Es ist ein kupplerisch Gestirn,
das trifft, Wo es regiert, und mächtig muß es sein In Ost,
West, Nord und Süd; drum steht es fest, Für eine
Frau ist keine Grenzensperre; O glaubts, sie läßt den Feind
herein, hinaus, Mit Sack und Pack. Viel Tausend unter uns, Die
diese Krankheit haben, fühlens nicht. -
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