hemann, rücksichtsvoller Er hieß Esuperanzo. Für ein, zwei, drei Tage Esuperanzo heißen, mag angehen. Aber für das ganze Leben, das ist ein bißchen viel. Und doch gewöhnt man sich auch daran.
Überdies war er leicht rachitisch. Nicht um schlecht von den Eltern
zu denken, aber dieses Männchen mit dem auf
die Brust gesenkten Kopf und den zum Kinn aufwärts strebenden Knien mußte
in einem flüchtigen Augenblick empfangen worden sein. Mit den Männern war
er feierlich und aufgeblasen wie ein Pinguin; mit den Frauen lächelnd,
geschmeidig, eifrig wie ein Austernhändler. Er glaubte an die Gerechtigkeit
und Heiligkeit seines Amts. Seine Gattin betete er an und umgab sie mit
der allerdenklichsten Aufmerksamkeit, die so weit ging, daß er, um ihren
vollendeten Körper nicht durch entstellende Mutterschaft zu schädigen,
sich von dem Stubenmädchen, während die Frau auf dem Lande war, ein Kind
hatte bescheren lassen, das er ihr zum Andenken überlassen hatte. - Pitigrilli, Der falsche
Weg. Reinbek bei Hamburg 1988
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