berzahn    Balzac gegenüber saß ein Mann von bärenhaftem Wuchs, mit breiter Stirn, massivem Unterkiefer und beunruhigend stark. Sein wohl einstmals rotes Haar war jetzt verblichen; seine wohl einstmals blauen Augen wirkten jetzt winterlich grau. Er war eine merkwürdige Mischung von bäuerischer Derbheit und urbaner Feinheit; kurz, sein Gesicht ließ sich nur schwer auf den ersten Blick enträtseln. Er war sehr ruhig, doch auf die unheimliche Art ägyptischer Sphinxen: irgendwo mußten da Krallen sitzen. Bevor noch Balzac mich mit diesem Gast bekanntgemacht hatte, spürte ich, daß er den Raum ringsum mit einer alles durchdringenden Kraft erfüllte. Man hatte das Gefühl, daß es an diesem Abend außer Balzac noch einen anderen großen Magneten gab.

Balzac, die Finger in einen großen Montreuiler Pfirsich vergraben, den er gerade mit seinen Eberzähnen anbeißen wollte, sagte mit einem stillvergnügten Augenzwinkern: »Ich darf Sie mit M. Vidocq bekanntmachen!« - Léon Gozlan, Balzac in Pantoffeln. München 1969 (dtv 602, zuerst ca. 1860)

 

Zahn Eber

 

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