Durchzug  In der Kuppel einer größergewordenen inneren Leere herrscht eine äußerste Beschleunigung, eine Beschleunigung pfeilschnell hintereinander durchziehender Bilder, durchziehender Ideen, durchziehender Gelüste, durchziehender Impulse. Man ist zerhackt von diesen Durchzügen. Man wird hingerissen von diesen Durchzügen, man ist unglücklich und müde von diesen Durchzügen. Man wird von diesen Durchzügen verrückt. Manchmal wird man von diesen Durchzügen betrunken und schläfrig. Öfter noch von den Klauen dieser Durchzüge gepackt, hindundhergesehwenkt.  

Geschwenkt, geschwenkt, geschwenkt. Die Zeit vergeht über diesen neuen Durchzügen, eine schnelle Zeit, eine gierige Zeit, eine ungewohnte Zeit, eine Zeit aus ganz kleinen Augenblicken im Gänsemarsch, tollen, geschleuderten, geschossenen Augenblicken. Man ist für sehr, sehr kleine Zeiteinheiten empfindlich geworden. Für alles Winzige ist man empfindlich geworden, für kleine »Werweißwas«, von denen eine Menge vorüberziehen.  - Henri Michaux, Turbulenz im Unendlichen. Die Wirkungen des Meskalins. Frankfurt am Main 1971

 

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