reizehn   Man vermeide es, dreizehn bei Tisch zu sein, das bringt Unglück. Freigeister dürfen keinesfalls zu witzeln versäumen: »Was soll's, dann eß ich halt für zwei«, oder, wenn Damen anwesend sind, zu fragen, ob eine von ihnen schwanger sei. (Wo nicht, anbieten, Abhilfe zu schaffen) - (fla)

Dreizehn (2)   Er lag an Krämpfen im Unterleibe darnieder, diese Krankheit allein hatte er nach dem Zeugnis der besten Ärzte. Allein der Krankheiten, die er zu haben glaubte, waren eine beträchtliche Zahl. 1) ein marasmus senilis ob er gleich nur 46 Jahre alt war 2) ein Anfang von der Wassersucht 3) ein konvulsivisches Asthma 4) ein schleichendes Fieber 5) die Gelbsucht 6) die Brustwasser-Sucht 7) fürchtete er eine Apoplexie 8) eine Paralysin der rechten Seite 9) glaubte er die großen Arterien und Venen wären verknöchert 10) er hätte einen Polypus im Herzen 11) ein Geschwür in der Leber und 12) Wasser im Kopf. Wer dieses lieset sollte fast glauben die 12te wäre die einzig gegründete Furcht gewesen. 13) Diabetes.   - (aub)

Dreizehn (3) In der christlichen Tradition, gestärkt durch die Dreizehnzahl, unter denen sich Judas, der Verräter befand, kennt man die Dreizehn als Zahl der höllischen Hierarchie, und Hexen erscheinen gern in Gruppen von Dreizehn. Daß sich die Zahl in der Magie hielt, ist klar; das Mars-Quadrat, das die Dreizehn als Zentralzahl trägt und dessen Summen immer fünf mal dreizehn ergeben, spielt hier eine wichtige Rolle. Und wenn wir sagen: »Nun schlägt's aber Dreizehn!« so heißt das, die Geschlossenheit der zwölf Stunden ist gebrochen, und »was zu viel ist, ist zu viel.«

In einer eingehenden Studie hat Ernst Böklen die sogenannte »Unglückszahl« Dreizehn und ihre mystische Bedeutung untersucht (daß das Buch 1913 in Leipzig erschienen ist, dürfte wohl kein Zufall sein). Er geht der Verwendung der Dreizehnergruppen im klassischen Altertum und im Mittelalter nach und sieht hier in erster Linie das Muster Zwölf plus Eins; denn man findet häufig die Tendenz, eine Zahl durch Zufügung einer Einheit gewissermaßen zu fixieren (so auch bei 6 + 1,7+1). Das ist sehr deutlich in der etruskischen Götterlehre, wo u. a. die sechs göttlichen Paare erst durch Zuziehung des Dreizehnten zur Einheit werden. Die Eins über der Zwölf ist entweder Führer oder Todeskandidat: Philipp von Makedonien, der sein Bild mit dem der zwölf Götter herumführen ließ, wurde gleich darauf ermordet, und Odysseus entgeht dem Tode, während seine zwölf Gefährten aufgefressen werden. Die Gnosis spricht von einem dreizehnten Aeon, der die Vollendung, die Krönung der Zwölf bedeute.   - (zahl)

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