oktor
Stell dir eine Gestalt vor, groß, hager und von katzenartigen
Bewegungen, hochschultrig, mit einer Stirn wie Shakespeare und einer Fratze
wie der Teufel, einem kahlgeschorenen Schädel und länglichen, magnetischen Schlitzaugen
von katzengrüner Farbe. Dann statte sie in Gedanken mit der grausamen Verschlagenheit
eines Superhirns aus, das über alle Hilfsmittel gebietet, die die Wissenschaft
in Vergangenheit und Gegenwart erfunden hat, und dazu noch über alle Geldmittel
einer einflußreichen Regierung, die allerdings jegliche Kenntnis von seiner
Existenz abstreitet. Ja, mal dir solch ein scheußliches Wesen aus, dann gewinnst
du eine ungefähre Vorstellung von Dr. Fu-Manchu. - Sax
Rohmer, The Insidious Dr. Fu Manchu
Doktor (2) Irgendwo in einem Londoner Schlupfwinkel ist der 1920 in Shanghai hingerichtete mongolische Superverbrecher Dr. Fu Man Chu wieder aufgetaucht. Ist er eine Reinkarnation oder nur ein Doppelgänger?
Egal, er läßt einen Chemiker entführen, der ihm ein Massenvernichtungsmittel
zusammenbrauen soll. Doch Nayland Smith von Scotland Yard ist dem sinistren
Doktor Fu Man Chu bereits nah auf den Fersen. -
Die
Maske des Doktor Fu Man Chu
Doktor (3) Nayland Smith und Dr. Petrie versuchen,
den plötzlichen Tod von Lord Southerby's aufzuklären. Als beide in ein dunkles
Geisterhaus gelockt werden, wird Dr. Petrie von den Schergen des Fu Man Chu
verschleppt und bald darauf gelingt es Doktor Fu Man Chu auch, Nayland Smith
in eine Falle zu locken und auch ihn zu entführen. Am Ende kann Nayland Smith
sich befreien und die wunderschöne Karamaneh, welche den später ebenfalls befreiten
Dr. Petrie heiraten wird, aus den Fängen des Fu Man Chu entreißen. Doktor Fu
Man Chu kann fliehen und bleibt unentdeckt. -
Das
Geheimnis des Doktor Fu Man Chu
Doktor (4) Doktor Fu Man Chu wird in Tibet von Scotland
Yard in die Luft gesprengt. Doch er überlebt, läßt Scotland Yard in dem Glauben,
er sei tot und versucht nun, im Stillen daran zu basteln, die Welt zu beherrschen.
Er entführt die Tochter des berühmten Wissenschaftlers Merlin und zwingt diesen
dazu, für ihn zu arbeiten. Ein anderer Wissenschaftler, der gerade noch der
Entführung durch Fu Man Chu´s Schergen entkommen kann, hilft Scotland Yard bei
der Jagd nach dem Superschurken. Dieser hat es inzwischen geschafft, Elektrizität
kabellos, nur über Antenne zu übertragen und nutzt dieses Wissen nun, um Zerstörung
anzurichten. Sein Ziel: Die Weltfriedenskonferenz in die Luft jagen. -
Die
Sklavinnen des Doktor Fu Man Chu
Doktor (5) Doktor Fu Man Chu hat eine neue Waffe
entwickelt. Er impft Frauen mit einem Schlangengift, so daß diese mittels Kußübertragung
die Männer töten können. Fu Man Chu schickt eine ganze Horde junger Frauen in
die ganze Welt, damit diese ihr Werk vollbringen können und die Feinde Doktor
Fu Man Chu´s zu töten. Aber Scotland Yard-Inspektor Smith und sein Assistent
Carl Jansen sind dabei, Fu Man Chu das Handwerk zu legen. - Der
Kuss des Doktor Fu Man Chu
Doktor (6) Doktor Fu Man Chu hat ein Gerät entwickelt,
um riesige Wassermengen in Sekunden in Eis zu verwandeln. Sein Demonstrationsanschlag
gilt einem Ozeanriesen in der Karibischen See. Als dies geglückt ist, kündigt
er der Welt an, daß er sie beherrschen möchte und dies mittels seines Schockgefrierers
erzwingen will. Er entführt einen Wissenschaftler, damit er für Fu Man Chu genügend
Strommengen erzeugt. -
Die Folterkammer des Doktor Fu Man Chu
Doktor (7) Doktor Fu Man Chu gelingt es, sich für
tot erklären zu lassen und aus seinem eigenem Sarg bei der Beerdigung zu entfliehen.
Er verschleppt Doktor Petrie, um ihn zu zwingen, eine Droge herzustellen, mit
deren Hilfe er die Welt in seine Fänge bekommen kann. Am Schluß flieht Fu Man
Chu zusammen mit seiner Tochter Fah Lo Suee in der Nacht. - Die
Rückkehr des Doktor Fu Man Chu
Doktor (8) Reverend
Post schaltete sich ein. «Sehen Sie hier», sagte er und zeigte ihnen ein
Foto von Perry Smiths Christusporträt. «Ein Mann, der so was gemalt hat, kann
nicht hundertprozentig schlecht sein. Trotzdem ist es schwer, in diesem Fall
zu entscheiden. Die Todesstrafe ist bestimmt keine Lösung: sie läßt dem Sünder
keine Chance, zu Gott zu finden. Manchmal könnte man wirklich verzweifeln.»
Ein jovialer Mann mit einem Mund voller Goldzähne und silbrigem, in der Mitte
der Stirn in spitzem Ansatz zulaufendem Haar, wiederholte er jovial: «Ja, manchmal
könnte man wirklich verzweifeln. Manchmal denke ich, der alte Doc Savage
hatte mit seiner Idee recht.» Doc Savage, den er meinte, war ein bei den jugendlichen
Lesern der voraufgegangenen Generation populärer Held aus gewissen Schundromanheften.
«War eine Art Supermann, dieser Doc Savage, falls
der eine oder andere von Ihnen sich noch erinnert. War ein Experte auf allen
möglichen Gebieten - Medizin, Kunst, Wissenschaft, Philosophie. Es gab nichts,
was der alte Doc nicht kannte und nicht selbst fertigbrachte. Und so hatte er
auch den Plan, die Welt von Verbrechern zu befreien. Er kaufte zu diesem Zweck
zunächst eine große Insel im Ozean. Dann entführten er und seine Helfer - er
hatte eine ganze Armee von geschulten Assistenten - alle Verbrecher dieser Welt
und brachten sie auf die Insel. Und an ihnen führte Doc Savage Gehirnoperationen
durch. Er entfernte den Teil des Gehirns, in dem die Kriminalität sitzt. Und
als sie die Operation überstanden hatten, waren sie alle ordentliche Bürger.
Sie konnten einfach keine Verbrechen mehr begehen, weil dieser Teil ihres Gehirns
entfernt war. Heute scheint es mir, als könnten solche chirurgischen Eingriffe
alle Probleme -» - (cap)
Doktor (9) Genosse Alexander Ossipon — Spitzname der
Doktor; vormals Medizinstudent ohne Examen; später ambulanter Redner
vor Arbeitervereinen (Thema: Hygiene in sozialistischer
Sicht); Verfasser einer gemeinverständlichen, halb wissenschaftlichen Untersuchung
(als billige Flugschrift aufgemacht und sogleich von der Polizei beschlagnahmt)
mit dem Titel: Über die verderblichen Laster des Mittelstandes; Sonderdelegierter
beim mehr oder weniger geheimen Roten Komitee, wo er gemeinsam mit Karl Yundt
und Michaelis für literarische Propaganda verantwortlich war — Ossipon also
bedachte den heimlichen Vertrauten mindestens zweier Gesandtschaften mit einem
Blick, der von jener unerträglichen, hoffnungslos bornierten Selbstgefälligkeit
funkelte, die einzig der Umgang mit der Wissenschaft
dem stumpfen Auge des normalen Sterblichen zu schenken vermag. - Joseph Conrad, Der Geheimagent. Frankfurt am Main 1972 (zuerst
1907)
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