iskurs Die
Quintessenz (von lateinisch quinta essentia
‚fünftes Seiendes‘, übertragen ‚das Wesentliche‘, ‚das Hauptsächliche‘,
‚das Wichtigste‘) war ursprünglich der lateinische Ausdruck für das fünfte
Element, das Aristoteles annahm und Äther
nannte. Aus ihm sollen die vier antiken Elemente
Feuer, Wasser, Erde
und Luft entstanden sein. Die einzigartige Kraft
dieses Elementes sei es, leblosen Gegenständen Leben einzuhauchen. -
Wikipedia
Denn was dieser Äther ist, weiß
ich nicht. - Isaac Newton, 1704
Es ist eine, im ganzen Weltraum als ein Kontinuum verbreitete, alle
Körper gleichförmig durchdringend erfüllende (mithin keiner Ortsveränderung
unterworfene) Materie, welche, man mag sie nun Aether oder Wärmestoff nennen,
kein hypothetischer Stoff ist. - Immanuel Kant
Es gibt eine feine, gewichtslose und äusserst elastische Flüssigkeit,
die Äther heisst und im ganzen Universum verteilt ist. Sie durchdringt
alle Körper, sowohl die schwersten und undurchsichtigsten wie auch die
leichtesten und durchsichtigsten. ... Eine bestimmte Art der Bewegung,
die dem Äther mitgeteilt wird, kann zum Phänomen der Wärme führen. Die
selbe Art der Bewegung, aber von grösserer Frequenz, führt zu Licht. Und
möglicherweise ist eine Bewegung anderer Form und Art die Ursache der Elektrizität.
-
Adolphe Ganot (1856)
Der Äther (griech. „aithér“, der (blaue) Himmel‘) ist eine hypothetische
Substanz, die im ausgehenden 17. Jahrhundert als Medium für die Ausbreitung
von Licht postuliert wurde. Später wurde das Konzept aus der Optik auch
auf Elektrodynamik und Gravitation übertragen, vor allem um auf Fernwirkung
basierende Annahmen zu vermeiden.
Es ergaben sich unüberwindliche konzeptionelle
Schwierigkeiten sowie Widersprüche zu experimentellen Resultaten. So konnten
die Maxwellschen Gleichungen niemals vollständig in Übereinstimmung mit
den mechanischen Äthermodellen gebracht werden. Ebenso musste der Äther
einerseits als materieller Festkörper definiert werden, andererseits sollte
sein Widerstand gegenüber der Bewegung der Himmelskörper unmerklich gering
sein. Sowohl ruhender also auch mitgeführter Äther wurden durch Experimente
und Beobachtungen widerlegt. Die Äthermitführung widersprach der Aberration
des Lichtes. Und der ruhende Äther wurde durch das Michelson-Morley-Experiment
widerlegt. Diverse Hilfshypothesen, die eingeführt wurden um das Konzept
zu retten, widersprachen sich selbst und erscheinen zudem als willkürlich.
- Wikipedia
Wenn man ein Medium „Äther“ konstruieren will, das als Substrat der
Maxwellschen Gleichungen dienen soll, so muss man ihm diametral entgegengesetzte
Eigenschaften beilegen wie den gewöhnlichen Stoffen. -
Arnold Sommerfeld
Die moderne, jeden Tag experimentell bestätigte Vorstellung des Raumvakuums
ist ein relativistischer Äther. Wir nennen ihn nur nicht so, weil das tabu
ist. -
Robert B. Laughlin 2007
Diskurs (2)
Diskurs (3) Manche Gelehrte sagen: »Die Toten sind außerhalb der Geschichte; ergo außerhalb von Kunst und Moral, ohne Kenntnis der Dialektik, vielleicht völlig sprachentblößt. Da sie jeder moralischen Verantwortlichkeit enthoben sind, wirken sie zwangsläufig verderblich und ablenkend.«
Wieder andere meinen: »Nicht in der Geschichte haben sie, die nunmehr Toten, gewohnt: vielmehr in Vorgeschichte, als Vernunftlose und Irrationale, Abergläubische und Wilde; daher können die Toten nichts anderes sein als überlebte Wesen. Warum also in regressivem Geschwätz mit ihnen verweilen, seien sie nun Opfer oder Henker, und dadurch vielleicht, wenn auch nur um Augenblicke, die Heraufkunft der Geschichte verzögern?«
Oder wieder andere: »Die vermutete Sprache der Toten kann als Gegenstand nichts anderes haben als sie selbst; daher beurteilen wir sie, weil völlig unnachprüfbar, als sinnlos.«
Von anderen wird eine vorbereitende Fragestunde für den zum
Gespräch geladenen Verstorbenen vorgeschlagen; oder man möchte komplizierte
Garantiesysteme einrichten; oder Tests vorbereiten, aus denen man die Verläßlichkeit
und das kulturelle Niveau des Verstorbenen ablesen könnte. Aber diese Vorsicht,
die halb mißtrauisch, halb feindselig ist und die uns vom Problem der reinen
Zulässigkeit ablenkt, bringt uns auf einen anderen Diskurs. - Giorgio Manganelli, Diskurs über
die Schwierigkeit, mit den Toten zu sprechen. In: G. M., An künftige Götter.
Sechs Geschichten. Berlin 1983 (zuerst 1972)
Diskurs (4) Welche Zivilisation hat
denn, allem Anschein nach, mehr als die unsrige Respekt vor dem Diskurs gehabt?
Wo hat man ihn besser geehrt und hochgehalten? Wo hat man ihn denn radikaler
von seinen Einschränkungen befreit und ihn verallgemeinert? Nun, mir scheint,
daß sich unter dieser offensichtlichen Verehrung des Diskurses, unter dieser
offenkundigen Logophilie, eine Angst verbirg!...
eine stumme Angst vor jenen Ereignissen, vor jener Masse von. gesagten Dingen,
vor dem Auftauchen all jener Aussagen, vor allem, was es da Gewalttätiges, Plötzliches,
Kämpferisches, Ordnungsloses und Gefährliches gibt, vor jenem großen unaufhörlichen
und ordnungslosen Rauschen des Diskurses, - Michel Foucault, Die
Ordnung des Diskurses, nach (
enc
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