ier, armes  Einer produktiven Phase geht Langeweile voraus, nicht jene, die gemeint ist, wenn wir sagen, wir hätten uns mit einem Menschen oder im Theater gelangweilt, sondern Schwermut, Leere, Selbstvernichtung. Langeweile ist überhaupt ein zu vieldeutiges Wort für dieses Verweilen im Nichts; als bester deutscher Ausdruck für die Sonntagnachmittagsmelancholie, vor der ich aus der Stadt auf das Land entflohen bin, erscheint mir das nur im Rheinland gebräuchliche und dort natürlich ins Komisch-Spöttische gezogene Arme Dier. Ich stelle mir unter dem Armen Dier ein Kamel vor, das durch eine endlose Wüste trottet.    - Alfred Andersch, nach:  Tintenfaß 2, Zürich 1981
 
 

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