In dieser Beziehung besteht eine ausgesprochene Ähnlichkeit
zwischen der Kleidung der Frauen und derjenigen der Dienstboten, vor allem der
livrierten Diener. Beide sind völlig unnötigerweise kostspielig und beide nehmen
nicht die geringste Rücksicht auf die körperliche Bequemlichkeit des Trägers.
Doch hebt das Kleid der Dame die Muße hervor, wenn nicht sogar die körperliche
Gebrechlichkeit der Trägerin, während dies von der Livree des Dieners nicht
behauptet werden kann. Dies ist genau, wie es sein sollte, denn theoretisch
und gemäß dem Ideal der vom Geld bestimmten und geprägten Kultur ist die Dame
des Hauses die erste Dienerin des Haushaltes. -
Thorstein Veblen, Theorie der feinen Leute. Eine ökonomische Untersuchung der Institutionen. München 1971 (zuerst 1899)
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