epressive
FRAU GESCHWÄRZT: Das sind doch nur Theorien. Meine Mutter depressiv.
Ich bitte Sie.
ARTAUD: Ich bitte Sie? Ein Depressiver erkennt einen anderen
sofort. Ein Depressiver ist wie ein Spürhund, was die Depression angeht. Er
kann hinter alle Fassaden und Masken blicken und das sich in uns vollstreckende
Gottesgericht erkennen.
KLINIKMANAGER: Und verkennen Sie nicht die Sehnsucht
des Depressiven nach einer Aufgabe, die ihn von seiner Depression befreit, die
ihn quasi in den manischen Zustand überführt.
FRAU GESCHWÄRZT: Sie meinen den
Terrorismus ...
KLINIKMANAGER: Genau, der Terrorismus ist eine lohnende Aufgabe
für den Depressiven. Er schafft sich eine Lebensweise, in der er ständig überfordert
ist, in der die äußeren Umstände derart überhandnehmen, dass er quasi nicht
mehr dazu kommt, depressiv zu sein, da die Realität seine depressiven Wahngedanken
noch übersteigt.
ERWACHSENER TEENAGER: Doch höret meine Litanei,
Dass ich dadurch werde
frei
MUTTER DES ERWACHSENEN TEENAGERS erscheint zusammen mit dem Vater. Verweigerte
die Nahrung, lag tagelang, ohne zu sprechen, Ruten zerschlugen wir an ihm zu
Spreu. In den Keller sperrten wir ihn. Nichts half. Es war ihm nicht beizukommen.
VATER
DES ERWACHSENEN TEENAGERS: Er biss zurück, wenn ich ihn biss. Er trat um sich,
wenn ich ihn aufhängen wollte. Und wenn ich ihn anspuckte, lag er stocksteif
und eiskalt. - (raf)
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