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Wir brechen zu einem jener Orte auf. Vorher, auf der Treppe, über dem zwitschernden
Park, mit Blick auf den Wagen, dessen Türen schon offenstehen, noch ein Schlückchen
für jeden, die Haushälterin reicht es. Danach Abschied. Davor gemeinsames Betreten
der Treppe, zu Dritt nebeneinander, da werden die Wagentüren geöffnet. Vor dem
Betreten der Treppe, innerhalb der Haustür, im dunklen Hausflur, auch noch ein
Schlückchen, draußen kommt der Wagen über den Kies. Davor ebenfalls noch einmal,
nämlich im Eßzimmer, aber auch Frühstück und der Wagen soll kommen. Studium
der Landkarte, mit Zeigefinger im Zickzack über die Straßen zu jenem Ort, zu
dem wir aufbrechen wollen. Davor noch, also vor Frühstück, schon Schlückchen
und bitte die Landkarte. Davor, gestern abend, Tanz mit der Haushälterin. Der
Hausherr verbeugt sich, sagt: Ich bitte Sie. Davor ich. Während die Haushälterin
und ich uns im Zimmer drehn, steht am Fenster der Hausherr. Danach ich, wahrend
der Hausherr tanzt, danach die Haushälterin, während wir tanzen, danach wir
drei, während niemand tanzt. Es war ein Versuch, ruft der Hausherr. Eilig gehen
wir in unsere Zimmer, die Haushälterin schaukelt sich auf dem Trittbrett. Wirklich
beinahe eine Geschichte, ruft der Hausherr im Vorbeigehen. - Reinhard
Lettau, In der Umgebung. In: R. L., Feinde. München 1968
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