aumenschraube  

Daumenschraube

- Aus: Constitutio Criminalis Theresiana (Österreich 1769)

Daumenschraube (2)  Die Daumschraube eines Jeden finden. Dies ist die Kunst den Willen Andrer in Bewegung zu setzen. Es gehört mehr Geschick als Festigkeit dazu. Man muß wissen, wo einem Jeden beizukommen sei. Es giebt keinen Willen der nicht einen eigenthümlichen Hang hätte, welcher, nach der Mannigfaltigkeit des Geschmacks, verschieden ist. Alle sind Götzendiener, Einige der Ehre, Andre des Interesses, die Meisten des Vergnügens. Der Kunstgriff  besteht darin, daß man diesen Götzen eines Jeden kenne, um mittelst desselben ihn zu bestimmen. Weiß man welches für Jeden der wirksame Anstoß sei; so ist es als hätte man den Schlüssel zu seinem Willen. Man muß nun auf die allererste Springfeder, oder das primum mobile in ihm, zurückgehn, welches aber nicht etwa das Höchste seiner Natur, sondern meistens das Niedrigste ist.  - (ora)
 
Daumen Drehen
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