Damenhandschuh (2) Ich erinnere
mich auch an den scheinbar scherzhaften Vorschlag, der einer Dame in meiner
Gegenwart gemacht wurde, der »Centrale Surrealiste« einen ihrer erstaunlichen
himmelblauen Handschuhe, die sie bei ihrem Besuch dort trug, zum Geschenk zu
machen; ich erinnere mich der Angst, die mich erfaßte, als ich sah, daß sie
zustimmte; der inständigen Bitten, die ich an sie richtete, damit es nicht geschähe.
Ich weiß nicht, was der Gedanke, daß dieser Handschuh für immer diese Hand verlassen
sollte, in diesem Augenblick für mich an Erschreckendem und wunderbar Endgültigem
haben konnte. Aber die größten, die wirklichen Ausmaße, die ihm, will ich damit
sagen, geblieben sind, erhielt der ganze Vorgang erst von dem Augenblick an,
als diese Dame mit der Absicht wiederkommen wollte, auf den Tisch, dorthin,
wo ich so sehr gehofft hatte, daß sie den blauen Handschuh, nicht lassen würde,
einen Bronzehandschuh zu legen, den sie besaß und den ich seither bei ihr gesehen
habe, ebenfalls einen Frauenhandschuh, am Handgelenk übergeschlagen und mit
flachen Fingern; ich habe mich nie enthalten können, diesen Handschuh aufzuheben,
und war immer überrascht von seinem Gewicht, und auf nichts kam es mir anscheinend
so sehr an, als genau die Kraft zu wägen, mit der er auflag, auf etwas, worauf
der andere nicht gedrückt hätte. - (nad)
Damenhandschuhe (3)
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