Club  Der Club der Spermatrinker ist eine riesige Organisation. Von ihr bezahlte Frauen masturbieren in der ganzen Welt die schönsten Männer. Eine Spezialtruppe widmet sich dem Sammeln von weiblichem Likör. Kenner schätzen ebenfalls sehr eine bestimmte Mischung, die nach wundervollen Sturmangriffen im natürlichen Brunnenbecken gesammelt wird. Jede Lese wird in eine kleine Ampulle aus Kristall, Glas oder Silber gefüllt, versiegelt, sorgfältig etikettiert und unter genauer Beachtung aller Vorsichtsmaßregeln nach Paris geschickt. Der selbstlose Einsatz der Agenten des Clubs ist beispiellos. Manch einer hat bei einer gefährlichen Unternehmung schon den Tod gefunden, doch jeder widmet sich der ihm gestellten Aufgabe mit leidenschaftlichem Eifer. Mehr noch, sie verfallen auf immer genialere Ideen. Der eine sammelt das Sperma eines in Frankreich zur Guillotine oder in England zum Tod durch den Strang Verurteilten, was diesen Ergüssen, je nach Art der Hinrichtung, einen Geschmack nach Seerose oder nach Nuß gibt. Ein anderer mordet Mädchen und füllt seine Ampullen mit dem Samenlikör, den deren Liebhaber ejakulieren, wenn sie aus seinem eigenen Munde die schreckliche Nachricht hören. Wieder ein anderer, in einem Mädchenpensionat in England  tätig, sammelt den Beweis der Erregung einer jungen Schülerin, die, ohne daß es die Lehrerinnen bemerkt haben, geschlechtsreif geworden ist und gerade eines kleinen Verstoßes wegen in Gegenwart ihrer Mitschülerinnen und vielleicht eines durch den Zufall, diesen Gott der Liebesfreuden, dort hingeratenen Gymnasiasten, mit hochgeschlagenen Röcken und heruntergezogenem Schlüpfer Schläge mit der Rute kriegen soll.   - Robert Desnos, nach: Geteilte Nächte. Erotiken des Surrealismus. Hg. Heribert Becker. Hamburg und Zürich 1990
 
 

Geselligkeit

 

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