harakter, unsauberer Ich knipste das Licht an.
Für einen Blutsauger hatte er gar nicht so sehr viel Blut verloren. Trotzdem,
mit Eisen hatte man bei ihm nicht gespart. Drei Kugeln, auf den ersten Blick.
Eine in die Brust, die zweite in den Hals, die dritte ins linke Auge. Er sah
aus wie der Kater von eben, genauso gerupft. Sein behaarter Bauch schaute aus
dem Morgenmantel, unter dem er nur eine Pyjamahose trug. Ein Fuß steckte in
einem Pantoffel, der andere war nackt und spiegelte den Charakter des Mannes
wider: nicht sehr sauber. Steif wie Justitia, deren Rache er zu spüren bekommen
hatte, breitete er seine hundert Kilo verdorbenes Fleisch auf dem abgetretenen
Linoleum aus. Sein Gesicht war schon zu Lebzeiten nicht das eines Adonis gewesen;
jetzt war es abstoßend häßlich. Die Erhabenheit des Todes! Solch ein Quatsch!
Seine rechte Hand umklammerte eine 22er mit langem Lauf. Mit der hatte er sich
verteidigt, allerdings sehr schlecht. - Léo Malet, Stoff für viele
Leichen. Reinbek bei Hamburg 1989 (zuerst 1982)
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