Buch, letztes  Wir haben eine neue Kosmogonie der Literatur entwickelt, Boris und ich. Es soll eine neue Bibel werden - Das letzte Buch. Alle, die etwas zu sagen haben, werden es hier - anonym - sagen. Wir werden das Zeitalter ausschöpfen. Nach uns kein anderes Buch - wenigstens für eine Generation nicht. Bis jetzt schlürften wir im Dunkeln, von nidits als dem Instinkt geleitet. Nun werden wir ein Gefäß haben, um das Lebensfluidum dareinzugießen, eine Bombe, die, wenn wir sie werfen, die Welt in die Luft jagt. Wir werden genug hineinpacken, um den Schriftstellern von morgen ihre Fabeln, ihre Dramen, ihre Gedichte, ihre Mythen, ihre Wissenschaften zu liefern. Die Welt wird für die nächsten tausend Jahre daraus schöpfen können. Das Buch ist ungeheuer in seinem Anspruch. Der Gedanke daran zerschmettert uns fast. An die hundert Jahre war die Welt, unsere Welt, im Absterben. Und kein Mensch war in diesen letzten hundert Jahren verrückt genug, eine Bombe ins Arschloch der Schöpfung zu stecken und sie zu zünden. Die Welt verfault, verfällt stückweise. Aber sie braucht den coup de grace, sie verlangt danach, in Stücke gesprengt zu werden. Keiner von uns ist intakt, und doch haben wir alle Kontinente in uns und die Meere zwischen den Kontinenten und die Vogel der Luft. Wir wollen das festhalten - die Entwicklung dieser Welt, die gestorben ist, aber nicht begraben wurde. Wir schwimmen an der Oberfläche der Zeit, und alles andere ist untergegangen, geht unter oder wird untergehen. Es wird unerhört werden, dieses Buch. Es wird Ozeane aus Raum enthalten, um sich darin zu bewegen, umherzuwandern, zu singen, zu tanzen, zu klettern, zu baden, Purzelbäume zu schlagen, zu wehklagen, zu vergewaltigen und zu morden.   - (krebs)
 
 

Buch Mal, letztes

 

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