uch, altes Der Zefer Jesira, wer weiß, wie alt das Buch ist, von einer Bibliothek Kommentatoren gefolgt; es gibt nichts Geheimnisvolleres. Als wenn eine andere Menschenart redet. "Wie töricht, nicht darauf hinzuhören, auf die Weisheit einer kurzen Epoche wie unserer da zu vertrauen. Was dachte der Neandertalmensch, welchen Quellen ging er nach? Wie denken Heuschrecken, Birken im Wald? Der Zefer Jesira:
«In zweiunddreißig verborgenen Bahnen der Weisheit zeichnete Jahwe Sebaoth. Er schuf seine Welt durch drei Zählprinzipien: Zahl,
Zähler und Gezähltes.» «Zehn Zahlen ohne etwas, ihr Aussehen wie die Erscheinung
des Blitzes, ihr Ziel ist endlos. Sein Wort ist in ihnen ein Hin- und Herlaufen
und auf seinen Befehl eilen sie wie ein Sturmwind. Und vor seinen Thron werfen
sie sich nieder.» «Zweiundzwanzig Buchstaben: er zeichnete
sie, er hieb sie, er läuterte sie, er wog sie, und er wechselte sie einen jeden
mit allen; er bildete durch sie die ganze Schöpfung.» «Zweiundzwanzig Grundbuchstaben
sind gezeichnet in die Stimme, gehauen im Geiste und geheftet im Munde, an fünf
Orten.» « Er schuf aus Leere Etwas und machte das Nichtsein zu einem Seienden,
und er hieb große Säulen aus unerfaßbarer Luft.» «Er ließ herrschen den Buchstaben
H in der Sprache, band ihm eine Krone um und verschmelzte sie miteinander. Er
schuf durch sie den Widder in der Welt, den Monat Nisan im Jahr und die rechte
Hand im Körper. Er ließ herrschen den Buchstaben Vav im Denken, band ihm eine
Krone um und verschmelzte sie miteinander. Er schuf durch sie den Stier in der
Welt, den Monat Ijar im Jahr und die linke Hand im Körper. Er ließ herrschen
den Buchstaben Zain im Gehn, band ihm eine Krone um und verschmelzte sie miteinander.
Er schuf durch sie die Zwillinge in der Welt, den Monat Sivan im Jahr und den
rechten Fuß im Körper.» - Alfred Döblin, Reise
in Polen. München 1987 (zuerst 1925)
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