rüllaffe   Im allgemeinen statten die Mythen die Brüllaffen mit einer pejorativen, wenn nicht sogar unheilverkündenden Konnotation aus. Für die Takana haben sie einen stinkenden Schlund. Ihr Schrei, sagt man in Guyana, ist schreckenerregend. Den Yaruro zufolge stammen die Brüllaffen von Indianern ab, die sich im Laufe der großen Sintflut in diese Tiere verwandelten. Die Arawak in Guyana erzählen, daß der rote Brüllaffe auf einen Baum kletterte, um einer Überschwemmung zu entgehen; das Entsetzen preßte ihm die Schreie ab, die er seither ausstößt. Eine von Poronominaré geschwängerte Frau, die auf der Insel, auf die sie sich geflüchtet hatte, ebenfalls auf einen Baum kletterte, um den steigenden Fluten zu entrinnen, verwandelt sich in einen Brüllaffen, der nur noch aus Haut und Knochen besteht. Man rettet sie gegen ihren Willen, indem man sie mit Steinwürfen herunterholt.

Beinahe überall in Südamerika hält man die Brüllaffen für frühere Kannibalen oder für solche, die es auch später geblieben sind. Zwischen ihnen und den Menschen herrscht dauerhafte Feindseligkeit. Alle Einigungsversuche zwischen einem Indianer und einer Affen-Frau verliefen mißlich; seither sind die beiden Rassen endgültig getrennt. - (str)

Brüllaffe (2)

- Michelangelo

Affe
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