ruderherz Fowne hat Angst, daß ihm jemand seinen Schatz rauben könnte. Deshalb verwandelt er sich in einen Drachen und baut sich ein Nest auf der Heide. Dort sitzt er auf seinem Haufen Gold und brütet vor sich hin.
Das alles sehen Odin und Frigga von ihrem Hochsitz aus. Sie sehen, wie Regin einen Zögling in sein Haus aufnimmt, der Sigurd heißt. Den hetzt Regin nun gegen seinen Bruder auf. Er zeigt ihm, wo der Drache zur Tränke geht. »Dort mußt du einen Stollen graben, in dem du dich versteckst. Dann wartest du, bis mein Bruder, das Ungeheuer, Durst hat, und sobald er über den Pfad zum See kriecht, stichst du ihm von unten her mitten ins Herz!« Sigurd folgt diesem Rat, und als der schwere Drache sich, Gift und Galle speiend, über sein Versteck wälzt, so massig, daß die Erde bebt, stößt er sein Schwert tief in Fownes schuppigen Leib.
Erst als der Drache tot ist, verrät Regin ihm, daß das Ungeheuer sein eigener
Bruder war. Er möchte Fownes Herz haben, und er bittet seinen Zögling, es für
ihn zu braten. Sigurd steckt den blutigen Klumpen auf einen Pfahl und hält ihn
über das Feuer. Aber sobald er das Drachenblut schmeckt, versteht er, was die
Vögel einander zuzwitschern. Sie sagen, daß Regin ihn betrügen will. Auf diese
Warnung hört Sigurd. Er tut, was die Vögel ihm raten, und bringt seinen Pflegevater
um. - Tor Åge Bringsværd, Die wilden Götter. Dt. Bearb. von Tanaquil
u. Hans Magnus Enzensberger. Zeichnungen von Johannes Grützke. Frankfurt am
Main 2001
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