ootsbesatzung   Plötzlich drang ein merkwürdiges finsteres Röhren an Heysts Ohr. Etwas behaartes Schwarzes glitt unter dem Steg hervor. Ein zerzauster Kopf schoß wie eine Kanonenkugel los und traf den Mann an dem Wasserrohr mit soviel Kraft in die Seite, daß sein Griff sich lockerte und er Hals über Kopf ins Heck stürzte. Er fiel auf die gekreuzten Beine des Mannes an der Ruderpinne, der, durch die Bewegung im Boot aufgewacht, sich aufsetzte, schweigend, aufrecht und ganz wie ein Leichnam. Seine Augen waren nur zwei schwarze Flecken, und seine Zähne blinkten mit einem Totenkopfgrinsen zwischen seinen zurückgezogenen Lippen, die nicht dicker waren als ein über den Gaumen gespanntes altes Pergament.

Von ihm wanderten Heysts Augen zu der Kreatur, die jetzt statt des ersten Mannes am Ende des Wasserrohrs hing. Riesige braune Pranken umklammerten es wild; der zottige Kopf hing zurück, und in einem Gesicht, das von einer nassen Mähne bedeckt war, klaffte ein weiter Mund voller Fangzähne. Das Wasser füllte ihn, wallte in heiseren Stößen empor, rann an beiden Kinnbacken hinab, längs des behaarten Halses, durchnäßte den schwarzen Pelz einer enormen Brust, die unter einem zerrissenen karierten Hemd nackt war und sich im Spiel massiver Muskeln zuckend hob, wie aus rotem Mahagoni. - Joseph Conrad, Sieg. Eine Inselgeschichte. Frankfurt am Main 1962 (zuerst 1915)

 

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