Bocksgedanken   Wenn man sie aber genau beobachtet, die Ziege, lebt sie, bewegt sie sich ein wenig. Wenn man ihr nahekommt, zieht sie an ihrem Strick, will sie auf und davon. Und man braucht sie nicht viel zu bedrängen, um sogleich ein wenig von dieser Milch aus ihr zu ziehen, die köstlicher und würziger ist alsjede andere - und genauso duftet wie der Funke aus dem Kieselstein, der verstohlen auf die höllische Metallurgie hindeutet -, aber auch, gerade wegen des Ungestüms, der Milch der am Nachthimmel aufschießenden Sterne ganz ähnlich ist, deren unendliche Fülle und Entfernung bereits aus ihren Lichtern dieses Milcherne erzeugen - Getränk und Samen zugleich -, das sich unaussprechlich in uns ergießt.
Nährend, lindernd, ach, zweifellos warm noch, diese Milch, ziemt es sich, daß wir sie trinken, doch keineswegs, uns ihrer zu rühmen. Auch war sie, zu guter Letzt, als der Saft unsrer Worte, nicht so sehr uns bestimmt als vielleicht - durch Zicklein und Ziege hindurch -für eine undurchschaubare Regeneration.

So jedenfalls die Gedankengänge des erwachsenen Bocks. 

Herrlicher Hörnerträger, Träumer großen Stils, der seine Ideen in aller Öffentlichkeit hoch aufpflanzt und ihre Last nicht ohne einigen Groll erträgt, der ihm für die kurzen Akte seiner Bestimmung von Nutzen ist.
Diese Gedanken zu Waffen auf seinem Kopf vollendet, aus Motiven hoher Ritterlichkeit ornamental nach hinten zurückgekrümmt;
Im übrigen wohl wissend - wenngleich aus okkulter Quelle und bald schon in seinen tiefen Beuteln zuckend -,
Womit, mit welcher Liebe er beauftragt ist und bleibt;

Solches, mit seiner Phraseologie auf dem Kopf, kaut er zwischen zwei Stößen wieder.   - Francis Ponge, nach (arc)

Bock Gedanke


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