lues   B. B. King ist der Blues. Er ist ein Tönnchen von Mann, mittleren Alters, und er spielt die vielleicht beste Blues-Gitarre der Welt. Er kommt aus Mississippi, von einer Plantage, und ist der Vetter von Bukka White. Und an ihm ist nichts von aufgehypter Gospel, nichts von der kommerziellen Hysterie der sechziger Jahre, sondern er spielt reinen Blues, die echte Sache, und er läßt sich nicht auf die geringsten Kompromisse ein.

Obwohl er aus dem Süden ist, macht er jetzt in Großstadtblues des Nordens, hart und zynisch. Er benutzt als Hintergrund Orgel, Trompete und Tenor, eine kleine, ungeschliffen spielende Band. Er singt nur ein bißchen, spielt ein bißchen. Seine Stimme ist rauh, klingt boshaft und bissig, und seine Gitarre fliegt hoch drüber, gleichzeitig brutal und unglaublich zart. Und so verkauft er nichts an ein weißes Publikum, aber unter den Negern ist er einer der echten Giganten, und das schon seit fünfzehn Jahren.

Seine Songs sind boshaft und voller Witz und großsprecherisch. Voll von der Wichtigkeit B. B. Kings. Und er vertraut niemandem, schätzt Frauen wirklich sehr gering ein, und er läßt sich auf keinen Quatsch ein, keine Mätzchen. Dennoch kann er über sich selbst lachen.

Seine Musik ist meistens einfache Zwölftakte, geradeaus, und er läßt sich auf keine Veränderungen ein. Nur der Blues, nur der harte Blues. Man lernt ihn auswendig: es ist so beiläufig, so statisch, und es geht nur, weil er einfach von Natur aus zu fesseln vermag, weil er einen Chorus spielen kann, den man schon hundertmal gehört hat, und ihn wieder irgendwie ganz neu klingen läßt.

Den größten Einfluß hatte er außer auf die schwarzen Blues-Gitarristen seines Alters auf die jungen intellektuellen weißen — Eric Clapton, Mike Bloomfield, Peter Green. Für sie ist er der letzte Held einer langen romantischen Tradition, und sie verehren ihn wie die Leute des traditionellen Jazz einst Bunk Johnson. Sie haben echt Ehrfurcht vor ihm. Nicht daß ihn das besonders interessiert, natürlich: er hat sein eigenes schwarzes Publikum, das gehört ihm jetzt schon seit zwei Jahrzehnten, und ernste Verehrung von Weißen ist nur lästig. Alles, was er macht, ist Blues spielen. - (awop)

Blues (2)

- Gin House Blues, Andy Fairweather Low (Ex-Amen Corner...), mit Eric Clapton ... (aus youtube.com)

Blues (3)

-  I'm built for comfort (Howlin Wolf) Willie Dixon (aus youtube.com)

Blues (4)

- Sittin on top of the world, Howlin Wolf (aus youtube.com)

 

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